Skip to main content
Log in

Fall von Durchschneidung des Supraorbitalnerven und sonstige Ergebnisse über die Ileilwirkung dieser Operation

  • Published:
Archiv für Ophthalmologie Aims and scope Submit manuscript

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literatur

  1. Die Symptome, auf welche man die Kranken von vornherein aufmerksam machen muss, bestehen bekanntlich in Trockenheit im Halse resp. Dysphagie, in Taumel und sehr concreten Hallucinationen (in der Regel lebensgrosse Scheinfiguren im Zimmer, auf dem Bett). Sie entstehen 1/2–2 Stunden nach dem Verbande, dauern je nach der Dosis einige Stunden und darüber.

  2. Einige werfen hiergegen den Umstand ein, dass sich der Blepharospasmus im Licht vermehre, im Dunklen vermindere und benutzen dies, den Blepharospasmus als eine von den Optici ausgehende Reflexneurose zu erklären (photophobie). Hierauf ist zu erwidern: 1) dass der Blepharospasmus zwar häufig im Dunklen abnimmt, aber selbst im absolut Dunklen nicht verschwindet, 2) dass durch die pathologische Reizung, die von den Gefühlsnerven ausgeht und auf den Facialis reflectirt wird, überhaupt die Reizbarkeit dieses letzteren gegen die normalen Refleximpulse sich steigert; zu diesen gehören die Lichteindrücke und es wird somit, auch wenn die Affection von den Quintusästen ausging, ein gewisser Grad von wahrer Photophobie stattfinden. In analoger Weise, aber in umgekehrter Richtung verhält sich die Sache bei Hypcrästhesie der Netzhaut; hier ist die Nictitation resp. der Blepharospasmus als eine, vom Opticus ausgehende Reflexneurose zu betrachten und doch sind solche Augen auch gegen Gefühlsimpulse, als Luftzug, Berührung der Lider, Conjunctivalreize aller Art, weit empfindlicher, diese Impulse steigern den Blepharospasmus wegen des erhöhten Erregungszustandes, den der Facilis auf reflectorischem Wege erhalten hat. 3) Zeigt sich zwischen den örtlichen Prozessen auf der Cornea und dem Blepharospasmus durchschnittlich ein so constantes Verhältniss, dass wir die Gegenwart und selbst den Grad des letzteren aus der Würdigung der ersteren voraussagen können; bei einer büschelförmigen Ceratitis schwindet der Lidkrampf in der Regel, so wie das an der Spitze des Büschels befindliche Infiltrat aufhört sich zu blähen und in das Niveau der Hornhaut zurückgeht, bei Hornhautgeschwüren geschieht dasselbe, so wie sie in die eigentliche Regenerationsperiode eintreten, d.h. vom Rande aus sich mit einer Epithelialdecke bekleiden. Wir heben auch den Blepharospasmus mit experimenteller Sicherheit, wenn wir die betreffenden Vorgänge in der Hornhaut rasch zu reduciren im Stande sind, z. B. wenn wir die Gefässe bei progressiver büschelförmiger Ceratitis durchschneiden, einen fremden Körper von der Cornea wegnehmen. Es muss demnach die krankhafte Reizung der Hornhautnerven bei gewissen Schwellungen des Parenchyms und die Entblössung derselben in Geschwüren den Quell der fraglichen Reflexneurose abgeben. Die Begründung des Blepharospasmus direct auf scrophulöse Dyskrasie findet meines Erachtens in der Erfahrung keine Unterstützung. Die Coincidenz beider kommt in der That häufig vor, hat aber ihr erklärendes Mittelglied darin, dass die örtlichen, den Blepharospasmus bedingenden Hornhautveränderungen sich an scrophulösen Individuen häufig vorfinden.

  3. Henke beruft sich hierbei zum Theil auf eine frische in Marburg gemachte Präparation, zum Theil auf die Angaben anderer Anatomen, besonders Rosenmüller’s.

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

v. Graefe, A. Fall von Durchschneidung des Supraorbitalnerven und sonstige Ergebnisse über die Ileilwirkung dieser Operation. Archiv für Opthalmologie 4, 184–200 (1858). https://doi.org/10.1007/BF02720743

Download citation

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02720743

Navigation