Literatur
Virchow’s Archiv, Bd. XXVIII, 55.
v. Graefe’s Archiv, Bd. VII, II. Abth., p. 89 ff.
Es sei hier zugleich an Rose’s Versuche mit den ausgeschnittenen Augen eines Icterischen erinnert, welche ergaben, dass die an diesen wahrgenommene gelbe Färbung der Cornea nicht im Mindesten ausreichte, um eine so beträchtliche Unempfindlichkeit gegen die violetten und blauen Strahlen zu erklären, wie sie an den nämlichen Augen im Leben beobachtet wurde (Virchow’s Archiv, Bd. XXX, 446).
Rose, Virchow’s Archiv, Bd. XIX, p. 533.
Virchow’s Archiv, Bd. XIX, p. 554.
Vergl. Schiff. Lehrbuch der Physiol., pp. 252–257. Ferner Sanders, Geleidingsbanen in het rüggemerg etc., Groningen 1865, pp. 49–59. Letzterer betont namentlich die Erschöpfuug als wichtigste Ursache der ganzen Erscheinung.
Für eine Contrastwirkung sprachen überhaupt mehr diejenigen Erscheinungen von Violettsichtigkeit, welche bei offenen Augen hervortreten. So namentlich dünkte mir der violette Schein stets deutlicher an den Grenzen von hell und dunkel. Schmale Kanten der Körper mit dunkeln Schatten erschienen wie umgeben von einem violetten Dufte, aber trotzdem nicht verwaschen. Anders verhält es sich mit der Erscheinung complementärer Nachbilder. Ueberall wohin man das Auge bewegt, folgen sie dem Blicke; sie lagern sich wie Schleier über alle Gegenstände, die man fixirt, und verwischen deren Form.—Hingegen macht allerdings das violettgefärbte Sehfeld, welches plötzlich bei geschlossenen Augen erscheint, ganz den Eindruck eines complementaren Nachbilds.
Siehe über diesen Begriff und über seine unterscheidung von dem der Unterschieds empfindlichkeit, Fechner, Psychoph. I, 50.
Man könnte versucht sein, die Verminderung des Durchmessers der Pupille gleichzeitig als Beweis gegen die Schultze’sche Pigmentheorie zu verwerthen. Denn Durch die Vermehrung des gelben Pigments würde ja die absolute Menge des die Retina treffenden Lichtes vermindert; die Pupille müsste sich also der gewöhnlichen Regel nach eher erweitern, anstatt sich zu verengern. Der Vorgang einer Pigmentvermehrung im Auge würde indess eine gleichzeitige Steigerung der Erregbarkeit durchaus nicht ausschliessen.
Siehe Oppel’s “Nachträgliche Bemerkungen zu dem vorjährigen Aufsatze über partielle Farbenblindheit” im Jahresbericht des Physik. Vereins zu Frankfurt a. Main 1860–1861.
Physiolog. Optik p. 318.
v. Graefe’s Archiv, IX., III., 62.
Nach Fechner (Psychoph. II., 261) sollen die gelben Strahlen mit der grössten Empfindlichkeit percipirt werden; wahrscheinlich, weil Hell den intensivsten Eindruck macht.—Auch nach Melloni (Poggend. Ann. LXII., 26) soll “die Lichtempfindung stärker im gelben Centro des normalen Bildes sein, weil die Undulation daselbst die angemessenste Vibrationsperiode für die Molecular-Tension der Netzhaut besitzt.”
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Hüfner, G. Versuch einer Erklärung der im Santonrausche beobachteten Erscheinung von partieller Farbenblindheit im Sinne der Young’schen Theorie. Archiv für Opthalmologie 13, 309–326 (1867). https://doi.org/10.1007/BF02720700
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02720700