Literatur
Die ersten Angaben über die Einwirkung von Chlor auf das dunkle Pigment der Choiroidea sind, so viel ich weiss, von Hünefeld (Physiologische Chemie.Bd. II. 88. 1827). Nach Lehmann’s Angaben (Physiologische Chemie Bd. I. pag. 317) soll Chlor nur nach längerer Einwirkung dasselbo entfärben. Ich sah dagegen besonders in menschlichen Augen und Augen kleinerer Säugethiere die Choiroidea, in denen das Pigment in dünneren Schichten abgelagert war, daher einer allseitigen Einwirkung des Chlors mehr Gelegenheit bot, bereits nach wenigen Stunden vollständig entfärbt, Nach Gmelin soll das Pigment durch Chlorwasser zum Theil entfärbt werden, der ungelöst bleibende Theil dagegen durch Kali wieder braun werden. Die Angabe giebt nur zum Theil Wahres; von einer Lösung des Pigments durch Chlorowasser kann wohl nicht die Rede sein, im Gegentheil erscheint dasselbe, wie bereits Hünefeld angiebt, in Form weisslicher Gerinnsel. Der von Chlor nicht gebleichte Theil wird allerdings von Kali mit dunkelbrauner Farbe gelöst.
Koelliker (Microscop Anat. II, pag. 654) sah ihu im Auge des Truthhahns. Mir ist es, wie erwähnt, in Augen anderer Vögel nie gelungen, ihn zu finden.
Koelliker (a. a. O. Microscop Anat. II, pag. 654) leugnet das Vorkommen der Nervenfasern in der eigentlichen Chorioidea wohl mit Unrecht ganz, Jedenfalls aber finden sie nicht jene enorme Verbreitung, wie im Vogelauge, woselbst sic, wio ich glaube, bisher nosh von Niemand beschrieben wurden.
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Wittich Vergleichend histologische Mittheilungen. Archiv für Opthalmologie 2, 124–132 (1855). https://doi.org/10.1007/BF02720637
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