Zusammenfassung der Ergebnisse
Die vorstehenden Untersuchungen wurden an jungen Buntbarsehen angestellt, wobei am deutlichsten die Wirkung der Schilddrüsenfütterung zutage trat. Dieselbe bestand ähnlich wie bei den früheren mit lebendgebärenden Fischen durchgeführten Versuchen in einer charakteristischen Veränderung der Flossen und Ausbildung eines deutlichen Exophthalmus. Die Wachstumsbeeinflussung erfolgte ebenso sowohl im positiven wie negativen Sinn, ferner wurde vorübergehend in den ersten 6 Wochen des Versuches eine Erhöhung der Atemfrequenz, starke Erregbarkeit, auch vollkommen apathisches Verhalten beobachtet. Bei auftretenden Toxikosen (Zwergwuchs) wurden noch Bewegungsstörungen in Form seitlicher Rollbewegungen beobachtet. Die Färbung erschien anfangs gestört. Die Bänderung war verwaschen. Die Tiere sahen fast gleichmä\ig grau aus, späterhin annähernd normal. Bei den Toxikosen trat Schwarzfärbung auf. Es dauerte bei den Versuchstieren durchschnittlich 3 Wochen bis sich die hormonale Zufütterung auswirkte. Die Wirkung wuchs dann augenscheinlich erst rasch, dann langsam bis zu einem Maximalwert (6.–8. Woche), um dann diesen Zustand konstant zu halten. Eine wachstumshemmende Wirkung der Zirbeldrüsenfütterung war am deutlichsten in den ersten 10 Versuchswochen zu erkennen, späterhin erfolgte ein Ausgleich. Die Tiere entsprachen dann im Wachstum den Vergleichstieren als ob sie normales Futter erhalten hätten. Bei Thymusfütterung wurde in den ersten 20 Versuchstagen eine Wachstumsförderung beobachtet; diese Gruppe verhielt sich dann nahezu wie die Vergleichsgruppe, um jedoch von der 10. Woche ab wieder ein verstärktes Wachstum aufzuweisen. Es bleibt abzuwarten, ob zum Zeitpunkt der Geschlechtsreife auf Grund der Hormonverabreichung differenzierungsverändernde Wirkungen beobachtet werden können, wie dies bei Lebistes reticulatus der Fall war.
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Kroekert, G. Entwicklungsänderungen bei der Fischart Cichliden durch Verabreichung von Schilddrüse, Zirbel-und Thymusdrüse.. Z. Ges. Exp. Med. 99, 451–455 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02679176
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