Über eine durch Gewebskochsäfte hervorgerufene Beeinflussung der Gärung und Atmung im Blute krebskranker und krebsfreier Mensehen

Zusammenfassung

• 1. Es wird an die Ergebnisse früherer Untersuchungen angeknüpft, denen zufolge im Blute Krebskranker gewisse oxydative diePasteur-Meyerhofsche Reaktion beeinflussende Paktoren im Verhältnis zum Blute Krebsfreier vermindert sind. Da die in Rede stehenden oxydativen Paktoren koktostabil sind, wurden Kochsäfte von Tumorgewebe bzw. solche von normalen Organen (insbesondere Muskelkochsaft) defibriniertem Blute Krebsfreier und Krebskranker zugesetzt und der Verlauf der Glykolyse geprüft.

• 2. Es ergab sich, da\ in der überwiegenden Anzahl der Fälle die Blutglykolyse krebsfreier Menschen weder durch den Zusatz von Muskelkochsaft noch von Tumorkochsaft beeinflu\t wurde.

• 3. Hingegen erwies sich die Blutglykolyse Krebskranker zwar durch Krebskochsaft gleichfalls nicht beeinflu\bar, erfuhr jedoch durch Muskelkochsaft stets eine deutliche Hemmung.

• 4. Dieses Ergebnis wird im Sinne der bisherigen Vorstellungen auf die in den Kochsäften normaler Organe (Muskel) vorhandenen Atmungskatalysatoren bezogen.

• 5. Zur direkten Prüfung der Richtigkeit dieser Vorstellung wurde das Atmungssystem des Blutes in derWarburgschen Apparatur untersucht.

• 6. Es ergab sich, da\ sich die Atmung hämolysierter Blutkörperehen krebsfreier Menschen weder durch Muskel noch durch Tumorkochsaft beeinflussen lä\t.

• 7. Die Atmung hämolysierter Erythrocyten Krebskranker hingegen erfährt durch Zusatz von Muskelkochsaft eine deutliche Steigerung. Die Anwesenheit von Tumorkochsaft bewirkt keine Änderung der Atmung.

• 8. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, da\ das Atmungssystem der Blutkörperchen Krebskranker einen Defekt an irgendeinem der die normale Atmung und deren Koppelung mit der Glykolyse beherrschenden Faktoren aufweist.