Zusammenfassung.
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1.
Werden zu einem Atmungssystem, bestehend aus Atmungsferment und Atmungs-Co-Ferment nachWarburg und Hexosemonophosphorsäure, Gewebskochsäfte zugefügt, so bewirken diese eine charakteristische Änderung des Sauerstoffverbrauchs.
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2.
In dieser Beeinflussung des Atmungssystems besteht ein gesetzmä\iger Unterschied zwischen den Kochsäften, die von Organen ge-sunder Tiere, von Tumorgewebe oder von Organen tumorkranker Tiere stammen.
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3.
Es bewirken nämlich alle Gewebskochsäftenormaler Tiere eineSteigerung des Sauerstoffverbrauches des Atmungssystemes, während Kochsäfte vonTumorgewebe eineHemmung des Sauerstoffverbrauches hervorrufen.
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4.
Kochsäfte vongesunden Organentumorkranker Tiere steigern gleichfalls die Atmung, aber in deutlichgeringerem Ausma\e als die Kochsäfte gesunder Tiere.
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5.
Die Untersuchung der Blutkochsäfte von Menschen führte zu keinem eindeutigen Ergebnis.
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6.
Diese Versuchsergebnisse deuten darauf hin, da\ der den ein-zelnen Geweben eigene kochbeständige Anteil des Atmungssytsems bei Tumorgewebe eine andere Zusammensetzung hat als bei den normalen Geweben.
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7.
Es erscheint möglich, da\ die in Rede stehende Abartung der koktostabilen Atmungssysteme bei Carcinom eine der Grundlagen der charakteristischen Atmungsanomalie des Tumorgewebes bildet.
Schriftenverzeichnis.
Warburg, O., F. Kobowitz u.W.Christian: Biochem. Z. 242, 170 (1931).
Neuberg, C.: Biochem. Z. 88, 432 (1918).
Wetzler-Ligeti, C. u.R. Willheim: Biochem. Z. 254, 364 (1932).
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Ausgeführt mit Unterstützung der Österreichischen Gesellschaft zur Erfor-schung und Bekämpfung der Krebskrankheit.
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Wetzler-Ligeti, C., Willheim, R. Über die Beeinflussung des Warburgschen Atmungs-systems durch Kocbsäfte von Normal- und Carcinomgewebe. Z. Ges. Exp. Med. 99, 416–421 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02679171
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02679171