Zusammenfassung
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1.
Es werden Normal werte für die Pulswellengeschwindigkeit im Gebiet Carotis-Femoralis und Carotis-Radialis für verschiedene Alters-stufen angegeben.
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2.
Der Anstieg des.Wertes der Pulswellengeschwindigkeit mit dem Alter geht in beiden Gefäßgebieten bis zum 50. Altersjahr weitgehend parallel, verläuft dann im Aortengebiet steiler und im Armgefäßgebiet flacher, so daß im höheren Alter eine Überschneidung der Werte zustande kommt.
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3.
Die mittlere Abweichung beträgt innerhalb einer Altersgruppe bis zu 18% (größte Abweichung vom Mittelwert bis 50%), für die einzelnen Zeitintervalle einer Kurve ist die mittlere Abweichung im Durchschnitt 5%, bei mehrfacher Bestimmung bei derselben Versuchsperson im Durch-schnitt 6%.
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4.
Die Schwankungen der einzelnen Zeitintervalle sind sowohl von der Atmung wie von der Dauer der Herzkontraktionsphasen unabhängig.
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5.
Durchschnittswerte aus größerer Zahlenreihe ergeben einen gewissen Anstieg mit der Pulsfrequenz und mit dem diastolischen Blutdruck, während einzelne Werte sowohl bei gleichem diastolischen Blutdruck wie bei gleicher Herzfrequenz weit auseinander liegen können.
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6.
Die Pulswellengeschwindigkeit kann bei Hypertonikern im Gebiet Carotis-Femoralis sehr hohe Werte erreichen. (Höchster gemessener Wert 22,2 m/Sek.) Bei essentieller Hypertonie ist die Erhöhung der Puls-wellengeschwindigkeit in bezug auf den Blutdruck größer als bei nephro-gener Hypertension, was auf die im Alter stärkeren Veränderungen der Aortenwand beim roten Hochdruck bezogen wird.
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7.
Bei Aortenvitien ist die Pulswellengeschwindigkeit niedrig.
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8.
Bei Herzinsuffizienz sinkt die Pulswellengeschwindigkeit ab.
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Ludwig, H. Experimentelles zur Hydromechanik und Hämodynamik. Z. Ges. Exp. Med. 99, 352–370 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02679165
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