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Über die Wirkung verschiedener Anteile der Arnica montana auf das isolierte Froschherz

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

III Zusammenfassung

  1. 1.

    Eine Reiheverschiedener Anteile derArnica montana wurden auf ihreToxizitÄt und insbesondere auf ihreWirkung auf das nachStrÄub isolierteFroschherz (Rana temporaria und Rana esculenta) untersucht.

  2. 2.

    Von den 13 untersuchten ArnicaprÄparaten hatten die PrÄparate IV (ArnicaprÄparat nachBörner 19, früher fÄlschlich als “Arnicin≓ bezeichnet, V (angereicherter Arnicafarbstoff von Carotincharakter, VI (PetrolÄtherextrakt aus getrockneten Arnicablüten, enthaltend die Sterine, die Fette, die fetten und Ätherischen öle), VII (gereinigtes Ätherisches öl der Blüten) und VIII (PetrolÄtherextrakt der getrockneten Arnicawurzeln, Exlraktstoffe entsprechend dem Blütenextrakt VI) eine sehr geringe ToxizitÄt (D.l.m. für die wei\e Maus etwa. 3,0 (VI und VIII), > 5,0 (IV und V) bzw. > 6,0 (VII) g/kg) und praktischkeine Wirkung auf das isolierte Froschherz. Die nach höheren Konzentrationen dieser PrÄpatale (1:1000, ] : 500, 1:100) beobachteten Herzwirkungen kommennicht denArnicaprÄparaten, sondern dem als Lösungsmittel benutztenÄthylalkohol (1 : 100, 1 : 50, 1 : 10!) zu.

  3. 3.

    Die ArnicaprÄparate Ia (durch wÄsserige Perkolation gewonnenes Extrakt aus getrockneten Arnicablüten), Ib (wÄsseriger Auszug des alkoholischen Extraktes aus getrockneten Arnicablüten), II (durch wÄsserige Perkolation gewonnenes Extrakt aus getrockneten Arnicawurzcln), IX (Ätherische öle der getrockneten Arnicawurzeln), XIa (aus dem Flavonrückstand gewonnenes PrÄparat von phenolartigem Charakter) und Xlb (Rückstand aus dem Flavonrüekstand) zeigten mit Ausnahme von PrÄparat IX (Schwellenkonzentration 1 : 100000) eine erst ab 1 : 10000 (Ia, Ib, Xla) bzw. 1 : 1000 (Xlb) bzw. 1 ; 500 (II) einsetzende negativ inotrope, in höheren Konzentrationen zum Stillstand des Herzens führende Wirkung auf das isolierte Froschherz; bei Ib, II und IX traten auch erhebliche Frequenzverminderungen, teilweise Frequenzhalbierung, bei IX au\erdem Rhythmusstörungen ein. PrÄparat XIa rief-wahrscheinlich durch Beimengungen von Flavonresten-in den Konzentrationen 10-B und 10-4 deutliche Verbesserung der TÄtigkeit hypodynamer Herzen im Sinne der Flavonwirkung (s. unter 5) hervor.

    Die ToxizitÄt dieser ArnicaprÄparate schwankte (D.l.m. für die Maus) zwischen 0,65 g/kg (Ib) und etwa 3 g/kg (II und IX), für XIa und XIb wurde die ToxizitÄt wegen Substanzmangel nicht festgestellt.

  4. 4.

    DasArnicaprÄpamt III = BitterstoffArnicin (D.l.m. für die Ratte subeutan etwa 2 g/kg) hatte amungeschÄdigten, normal schlagenden Froschherzen von 10-7 bis 10-4 keine, in höheren Konzentrationen eine dem Alkoholgehalt der Lösung zuzuschreibende lÄhmende Wirkung.

    Am durch wiederholteRinger-Spülungen, durch Alkohol oder durch Urethanhypodynam gemachten Herzen bewirkteArnicaprÄparat III = BitterstoffArnicin bereits in geringen Konzentrationen ab 10-6 eine in Steigerung der Hubhöhen zum Ausdruck kommende Verbesserung der HerztÄtigkeit, der im wesentlichen eine stÄrkere Kontraktion in der Systole, in einem geringeren Ausma\ auch eine Vergrö\erung der Diastole zugrunde lag.

    ArnicaprÄpamt III = BitterstoffArnicin beeinflu\te nicht die Suprareninwirkung, verstÄrkte aber wesentlich die Wirkung sehr niedriger Konzentrationen (10-13) von Acetylcholin auf das isolierte Froschherz.

  5. 5.

    DasArnicaprÄparat X =Arnicaflavon (D.I.m. für die wei\e Maus s.c. 3-4 g/kg) hatte amunbeschÄdigten, normal schlagenden Froschherzen von 10-6 bis 10-8 keine, zu 10-4 eine schwache und zu 10-3 eine deutliche, über die Wirkung der entsprechenden Alkoholkonzentration (10-2 bzw. 1 : 200) hinausgehende negativ-inotrope und negativchronotrope Wirkung; 10-2 (=5% Alkohol) führte zum Herzstillstand.

    Am durch wiederholteRiunger-Spülungen, durch Alkohol oder durch Urethanhypodynam gemachten Herzen bewirkte dasArnicaprÄparat X =Arnicaflavon von 10-6 ab bis zu 10-4 eine mit der Konzentration zunehmende, in Steigerung der Hubhöhen sich zeigende Verbesserung, bei Rhythmusstörungen auch eine Regularisierung der HerztÄtigkeit.

    DasArnicaprÄparat X =Arnicaflavon beeinflu\te nicht die Suprareninwirkung und verstÄrkte zwar die Acetylcholinwirkung am Froschherzen, aber in bedeutend geringerem Ausma\ als Arnicin (ArnicaprÄparat III).

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Barz, E. Über die Wirkung verschiedener Anteile der Arnica montana auf das isolierte Froschherz. Z. Ges. Exp. Med. 111, 690–700 (1942). https://doi.org/10.1007/BF02669499

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