Zusammenfassung
Eine Vermehrung der endogenen Porphyrinausscheidung durch Harn und Stuhl besteht bei Blutgewebszerf⇓ll mit, aber auch oft ohne Anämie:
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1.
Vor allem bei Blutungen im Magen-Darmkanal mit Resorption der Blutfarbstoffbausteine. Hierbei entsteht das Porphyrin anscheinend im Darm, möglicherweise auch durch Bakteriensynergismus.
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2.
Bei sonstigem Zerfall von Blutfarbstoff mit Abbau im Körper: Lungen-Pleurablutungen u. a., manchen Infarkten, Thrombosen, Gangrän. Vor allem bei Gangrän muß dabei die Möglichkeit einer Mitwirkung von bakteriellem Synergismus erwogen werden.
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3.
Bei der pernizösen Anämie: Die bei dieser Erkrankung beobachtete, vor allem bei porphyrinreicher Kost, oft sehr auffallende Vermehrung der Stuhlporphyrine wird in Beziehung zu den abnormen Darmschleimhautverhältnissen zu bringen versucht.
Eine Erhöhung der endogenen Porphyrinausscheidung bei Blutungs-anämien ohne Resorption der Blutbaustoffe konnte nicht festgestellt werden. Eine starke Verminderung der endogenen Porphyrinausscheidung dagegen bei aplastischer Anämie.
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Brugsch, J.T. Untersuchungen des quantitativen Porphyrinstoff-wechsels beim gesunden und kranken Menschen. Z. Ges. Exp. Med. 95, 482–492 (1935). https://doi.org/10.1007/BF02661501
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