Zusammenfassung
Tägliche Tuscheinjektionen bis maximal 5 ccm verändern den Purin-stoffwechsel des sich im Stoffwechselgleichgewicht befindlichen Hundes außerordentlich stark. Der Allantoin-Harnsäurequotient des Harns, der normalerweise 20: 1 beträgt, erhöht sich maximal auf 2: 1 zugunsten der Harnsäure.
Peroral zugeführte Harnsäure wird unter der Tuschewirkung nur unvollständig in der Leber oxydiert. Dieselben Verhältnisse wurden an einem Hund, der mit Phosphor geschädigt war, beobachtet. Der Effekt der Phosphorschädigung allein erreicht hinsichtlich der Veränderung des Purinstoffwechsels trotz hochgradiger Allgemeinschädigung den Effekt der Tuschespeicherung nicht.
Die Tuschespeicherung selbst wird vom Hund ohne weitere Schädigungen vertragen DerEinfluß auf den Purinstoffwechsel ist die eklatanteste Veränderung, die die Tuschespeicherung am Gesamtstoffwechsel überhaupt hervorruft. Die Tusche wirkt sich im Sinne einerVerlangsamung des Purinstoffwechsels aus.
Der Chemismus dieser Wirkung ist noch ungeklärt, aber dem Verständnis näher gerückt unter der Anschauung, daß reticuloendotheliales System und Leberparenchymzelle eine biologische Einheit hinsichtlich der Aufgaben des Leberparenchyms für die oxydativen Prozesse des Stoffwechsels bilden. Es liegen analoge Beobachtungen über die Hemmung oxydativer Prozesse in anderen Stoffwechselgruppen vor.
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Chrometzka, F., Kühl, H. Über Änderungen im Purinstoffwechsel des Hundes durch Tuschespeicherung. Z. Ges. Exp. Med. 95, 140–148 (1935). https://doi.org/10.1007/BF02661472
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