Zusammenfassung
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1.
Es werden mehrere Methoden für die Prothrombinbestimmung, die von den verschiedenen Verfassern vorgeschlagen wurden, erwÄhnt.
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2.
Es wird ein modifiziertes Verfahren für die Ausführung derQuick schen Prothrombinzeitprobe beschrieben.
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3.
Als allgemeines Verfahren für die Blutentnahme werden genaue Angaben ermittelt, welche es ermöglichen, die Konzentration der dem Blute zugegebenen Natriumoxalatlösung, um die Spontankoagulation zu verhindern, bis zu m/20 herabzusetzen.
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4.
Für die Recalcifizierung des Oxalatplasmas wurde eine Calciumchloridlösung angewandt, welche verhÄltnismÄΒig noch geringere Konzentration besitzt, als dieQuichsche Calciumchloridlösung.
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5.
Die kürzeste Gerinnungszeit wurde nicht bei einem überschuΒ, sondern bei einer optimalen Verdünnung des hergestellten ThrombokinaseprÄparates erreicht.
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6.
Als Wasserbad stÄndiger Temperatur für die Ausführung der Proben wurde ein doppelwandiger Rundkolben, mit Wasser von 37‡ Temperatur gefüllt, angewandt; die Temperaturschwankung hat nach unseren Er fahrungen besonders bei prothrombinmangelnden Plasmen groΒen EinfluΒ auf die Dauer der Prothrombinzeit.
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7.
Um die Messungsfehler von raschen Gerinnungszeiten zu vermindern, erfolgt die Calcium-Thrombokinase- und Plasmazugabe für die Prothrombinzeitbestimmung durch besondere Pipetten.
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8.
Die Blutgerinnbarkeit nach dieser Probe wird besser ausgewertet durch Verdünnung des untersuchten Plasmas mit m/200 Natriumoxalatlösung; wenn man nur physiologische Kochsalzlösung zu diesem Zweck verwendet, führt bei den niedrigen Prothrombinkonzentrationen die je nach der Verdünnung verhÄltnismÄΒig steigende Calciumzusatzmenge im Falle von normalen bzw. prothrombinmangelnden Plasmen zu unvergleichbaren Ergebnissen.
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9.
Die verschiedene AktivitÄtsverminderung des überalterten Plasmas hat ihre Ursache wahrscheinlich in dessen Beschaffenheit und Zusammensetzung. Diese Tatsache dürfte in diagnostischer und prognostischer Hinsicht von Bedeutung sein und müΒte noch weiter geklÄrt werden.
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10.
Es wird die klinische Verwendbarkeit der Prothrombinzeitprobe besonders als Vitamin K-Test und als Leberfunktionsprüfung auf Grund eigener Erfahrungen erörtert. Diese Methode erweist sich jedenfalls von wertvoller Bedeutung beim Studium und bei der Behandlung hÄmorrhagischer Diathesen.
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Rovatti, B. über die Protlirombinzeitbestimmung im Menschenblut. Z. Ges. Exp. Med. 111, 385–394 (1942). https://doi.org/10.1007/BF02657560
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