Kurze Zusammenfassung
Neuere, sich immer mehr bahnbrechende Anschauungen über Frakturbehandlung haben zu einer Wiederbelebung der Osteosynthesechirurgie geführt. Damit einher geht das Bestreben, die bekannten Methoden auf diesem Gebiete zu verbessern und die ihnen vielfach anhaftenden Mängel, besonders was die dabei zur Anwendung kommenden Materialien angeht, durch schonendere Verfahren und Fixierungsmittel zu beheben.
Nach Namhaftmachung der einzelnen Osteosynthesemethoden und ihrer Verbesserungen sowie kurzer Wiedergabe der neueren Urteile über diese Verfahren wird ausführlich die neue Wiedervereinigungsart mit dem „resorbierbaren Knochennagel“ (Methode Wiemers) geschildert. Wie in der Darlegung der Eigenschaften dieses Materials ausgeführt wird, entspricht der resorbierbare Knochennagel (kurz Leimnagel benannt) durchaus den modernen Anforderungen auf dem Gebiete der Knochenwiedervereinigung. Seine Handhabung ist einfach, seine Stabilität vollauf dem Verwendungszwecke entsprechend, Fremdkörpernachteile oder -schädigungen verursacht er nicht, er wird vielmehr ganz reaktionslos vertragen, und in etwa 6 Wochen vom Körper störungsfrei resorbiert.
Das Hauptanwendungsgebiet des Leimnagels ist die Wiedervereinigung breitbasiger, spongiöser Knochenflächen. Hier, wo Zug- und Druckrichtung der Anheftungsfläche parallel läuft, kann er am besten seine absolute Zuverlässigkeit beweisen. Auf Grund seiner Leistungsfähigkeit wird er deshalb bei dieser Art der Wiedervereinigung als das Verfahren der Wahl bezeichnet.
Die angeführten praktischen Fälle liefern an Hand der Wiedergabe des operativen wie klinischen Verlaufs den sicheren Beweis für die Zuverlässigkeit der Nagelungsmethode. Die mit ihr erzielten schönen Resultate zeigen unwiderleglich, daß dieses Verfahren ein brauchbares Glied in der großen Reihe der Osteosynthesemethoden ist.
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Arnold, W. Resorbierbare Knochennägel.. Arch orthop Unfall-Chir 33, 480–493 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02654184
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