“Scoring”—Nutzen und Fallgruben

Zusammenfassung

Während in der Mathematik die Problematik der Berechenbarkeit und Vorhersage über mehr als zwei sich bewegende Partikel seit langem bekannt ist, wird wegen der Komplexität der Zusammenhänge pathophysiologischer Gegebenheiten in der Medizin versucht, die Übersicht durch Zusammenfassungen, Scores, Scales und Indizes zu verbessern, ohne Rücksicht auf Interdependenzen oder Redundanzen der ausgewählten Parameter. Gegen dieses Vorgehen gibt es keine Einwände, solange die resultierenden neuen Größen nicht statistisch verarbeitet werden. Gerade zu diesem Zweck jedoch wurden diese eigentlich gebildet. Seit der Einführung der Personal-computer auch in der Medizin gibt es keinen Grund mehr, Daten, Laborwerte oder Untersuchungsbefunde wegen der besseren Einsichtigkeit oder Übersehbarkeit zusammenzufassen, da nur das korrekte statistische Ergebnis zählt. Voraussetzung für dieses “neue” Vorgehen sind allein Datenartnormierung, fehlerfreie Erfassung und Kategorisierung weicher (Untersuchungsbefunde) sowie der harten Daten (numerische Werte).

Abstract

Problems of calculations and predictions on more than two particles moving are known in mathematics and physics since a long time already. However in medicine as there is lack of knowledge about the complexity of the pathophysiological behaviour of “systems” doctors tend to invent scores, scales and indices to make parameters more intelligible to them without concern on underlying interdependencies and redundancies. There is nothing to say against this kind of proceeding as long as the resulting data are not processed statistically. However, since the personal computer was invented there was and especially today is no need to summarize data any longer to gain the degree of understanding, in the contrary, the only data that really count are those that are processed correctly according to statistics, and thus doctors do not have to keep an eye any longer on incomplete intermediate results.