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Über das Vorkommen von Antiperistaltik am Dünndarm

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

Zur Klärung der alten Frage nach dem Vorkommen von Antiperistaltik am Dünndarm wurden bei Hunden Jejunumblindsäcke angelegt, die sich mit der Peristaltik füllen, aber nur rückläufig entleeren konnten. Dabei wurde folgendes beobachtet:

  1. 1.

    eine starke Erweiterung der Blindsäcke um das 2–3fache des Dünndarms ober- und unterhalb der Anastomose,

  2. 2.

    eine Retention von festen Nahrungsbestandteilen,

  3. 3.

    eine starke Hypertrophie der Muskulatur des Blindsackes.

Zur Kontrolle angelegte Jejunumblindsäcke, die rückläufig gefüllt wurden, sich aber peristaltisch entleeren konnten, zeigten bei einer Beobachtung bis zu einem Jahr keine Erweiterung, keine Retention von Nahrungsbestandteilen und keine Muskelhypertrophie.

Röntgenologische Beobachtungen an isoliert mit Kontrastbrei gefüllten Blindsäcken ergaben eine — wenn auch stark verzögerte — retrograde Entleerungsmöglichkeit für Flüssigkeiten. Antiperistaltische Wellen wurden dabei nicht gesehen. Eine Erklärung dieser unkoordinierten Bewegung wird in Anlehnung anvan Swieten undNothnagel gegeben.

Aus diesen Befunden geht hervor, daß auch unter pathologischen Verhältnissen eine echte Antiperistaltik — d. h. peristaltische Welle in umgekehrter Richtung nichtvorkommt. Dagegen ist eine retrograde Verschiebung von Flüssigkeiten oberhalb eines Passagehindernisses möglich.

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Gekürzt vorgetragen auf dem Mittelrheinischen Chirurgentag in Basel, Juni 1930.

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Tönnis, W., Schmidt, H. Über das Vorkommen von Antiperistaltik am Dünndarm. Z. Ges. Exp. Med. 77, 551–557 (1931). https://doi.org/10.1007/BF02630326

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