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Über Schalleitung und Resonanz im normalen Lungengewebe

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

Es wird über Untersuchungen der Schalleitung im Lungengewebe bei normalem Luftgehalt berichtet. Die getroffene Anordnung gestattet eine konstante Schallzufuhr ohne jede Mitwirkung der zu untersuchenden Person und eine Messung der die Lunge durchsetzenden Druckamplituden des Schalls an der Thoraxoberfläche. Dadurch lassen sich quantitativ bewertbare Vorstellungen von der Schalleitung im Lungengewebe erzielen.

Es zeigt sich, daß bei normalem Luftgehalt der Lunge eine Fortleitung des Schalls in dem verhältnismäßig engen Frequenzbereich von 80 bis höchstens 400 Hertz zustande kommt. Die Maxima der Schalleitung, die zwischen 80 und 250 Hertz liegen, weisen in den zugehörigen Frequenzen ganzzahlige Beziehungen im Sinne harmonischer Obertöne auf. Daraus läßt sich der Schluß ableiten, daß das lufthaltige Lungengewebe eine ausgesprochene Abstimmung auf einzelne Eigenfrequenzen aufweist, die sich bei der Erregung mit entsprechenden Schwingungszahlen durch das Auftreten von Resonanzerscheinungen nachweisen lassen.

Die Maxima der Schalleitung liegen bei denselben Schwingungszahlen, die auch als wichtigste Teilfrequenzen für die zusammengesetzten Schallgemische des vesiculären Atemgeräusches und des Klopfschalls über lufthaltiger Lunge in Betracht kommen. Man wird sagen können, daß diese bevorzugten Eigenfrequenzen den Eigenschwingungen des Lungengewebes entsprechen. Der komplizierte Bau der Lunge macht das Vorhandensein verschiedener Eigenfrequenzen im Lungengewebe erklärlich, die ihren Zahlenwerten nach von den physikalischen Eigenschaften des Lungengewebes abhängig sind. Es handelt sich also in der Lunge um akustisch wohl definierte Schwingungskörper mit charakteristischen Eigenfrequenzen, die aber entsprechend der elastischen Luftkoppelung der schwingenden Systeme in mehreren bevorzugten Freiheitsgraden zu schwingen vermögen.

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Bass, E. Über Schalleitung und Resonanz im normalen Lungengewebe. Z. Ges. Exp. Med. 77, 303–322 (1931). https://doi.org/10.1007/BF02630312

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