Zusammenfassung
An 20 Kaninchen, die mit Säure- bzw. Basenkost vorbehandelt waren, wird nach Ureterenunterbindung der Ablauf der aktuellen Reaktion im fließenden Venenblut fortlaufend bestimmt.
Es gelingt, bei basenüberschüssig ernährten Tieren einealkalotische Anurie zu erzeugen, an deren Stelle bei säureüberschüssig ernährten Tieren eine dekompensierteAzidose tritt.
In allen Fällen wird einepostnarkotische Alkalose festgestellt, die bei Basentieren um das 4—5fache gegenüber Normal- und Säuretieren erhöht ist und als erhöhte Basenmobilisation bei Ausscheidungshemmung gewertet wird.
Diepostoperative Azidose ist bei Säuretieren trotz bestehender Anurie nur unwesentlich vertieft, bei Basentieren führt sie nur zu einer vorübergehenden Dämpfung der weit im Alkalischen liegenden Werte.
Bei allen Tieren ist zwischen dem 2. und 3. Tag ein erneuter Anstieg in alkalischer Richtung festzustellen. Er verzögert bei Säuretieren den Eintritt der dekompensierten Azidose um einen Tag, beschleunigt aber bei Basentieren den Anstieg der aktuellen Blutreaktion zur dekompensierten Alkalose.
Die subrenale Anurie zeigt demnach sowohl bei Säure- als auch bei Basenkost einengesetzmäßigen Verlauf in vier Phasen, deren Ursachen in weiteren Versuchsreihen zu klären sind.
Der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Notgemeinschaft Deutscher Wissenschaft) verdanken wir die Mittel zur Durchführung der vorliegenden Untersuchungen.
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Weber, E., Selbach, H. Über die Verlaufsphasen der experimentellen (subrenalen) Anurie. Z. Ges. Exp. Med. 102, 484–493 (1938). https://doi.org/10.1007/BF02630275
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