Weitere Untersuchungen über die Frage, ob die Exstirpation der Hypophyse beim Frosch auf die retinale Pigmentwanderung irgendwelchen Einfluß ausübt

Zusammenfassung

1. Die Exstirpation des Lobus anterior der Hypophyse beim Frosch übt auf die Vorwanderung der Netzhautpigmente bzw. die Kontraktion der Melanophoren bei Aufenthalt im Hellen und auf die Rückwanderung der ersteren und die Expansion der letzteren bei Aufenthalt im Dunkeln keinen Einfluß aus, unabhängig von der Dauer des Aufenthaltes im Hellen bzw. im Dunkeln.

2. Wenn man gleichzeitig beim Frosch den Lobus anterior und den Lobus neuro-intermedialis exstirpiert, so beobachtet man in den meisten Fällen eine Kontraktion der Melanophoren selbst bei Aufenthalt im Dunkeln. Nach 5stündigem Aufenthalt des vollständig hypophysektomierten Frosches im Dunkeln tritt eine vollständige Rückwanderung der Netzhautpigmente ein. Die Dunkelstellung geht aber nach 48stündigem Aufenthalt im Dunkeln in Hellstellung über. Die obige Erscheinung der Netzhautpigmente ist dieselbe wie beim normalen Frosch. Die vollständige Hypophysektomie übt auf die Hellstellung der Netzhautpigmente keinen Einfluß aus.

3. Auf Grund obiger Befunde wird die Hell- bzw. Dunkelstellung der Netzhautpigmente durch den Versuchsausfall der ganzen Hypophyse nicht beeinflußt, unabhängig von der Dauer des Aufenthaltes im Hellen bzw. im Dunkeln, während nach deren Versuchsausfall die Hautmelanophoren meist in Hellstellung bleiben.