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Über Urobilin

IIIa. Die Urobilinausscheidung durch die Faeces nebst vergleichenden Untersuchungen über das Verhältnis der Urobilinmengen des Harnes und Stuhles, und dessen Verwertbarkeit als Leberfunktionsprüfung

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

Im Vorstehenden wurden vergleichende Untersuchungen über die Mengenverhältnisse von Harn- und Stuhlurobilin mitgeteilt. Der Quotient beträgt in der Norm 1/10–1/30.

Es zeigte sich, daß der Quotient von Harn- zu Koturobilin bei Erkrankungen, die die Leber betreffen, einen größeren Wert annimmt (1/10–1/1, ja manchmal sogar noch größer als 1 wird).

Dieser Quotient ist der prägnante Ausdruck für eine Zurückhaltung von Gallebestandteilen im Organismus, die normaliter durch die Galle in den Darm ausgeschieden werden. Infolgedessen tritt vermehrt Urobilin in den Harn über, oder die Farbstoffausscheidung durch die Galle in den Darm wird geringer, was die Vergrößerung des genannten Quotienten bedingt.

Diese Funktion der Leber, die Ausscheidung der gallefähigen Substanzen durch die Galle scheint schon frühzeitig bei nur geringer Funktionsbeeinträchtigung dieses Organs — wenn auch zunächst nur in geringem Maße — zu leiden.

Solchermaßen ist die oftmalig bei Lebercirrhosen oder auch bei manchen Ikterusfällen zu konstatierende Farbstoffverminderung in den Faeces durchausnicht immermechanisch zu erklären, sondern zeigt sehr oft eine parenchymatöse Leberschädigung an.

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Literaturverzeichnis

  1. Dtsch. Arch. f. klin. Med.138, 311 und Dtsch. Arch. f. klin. Med.140. H. 5 u. 6.

  2. Biochem. Zeitschr. im Druck.

  3. Lüdke-Schlayer: Lehrb. d. pathol. Physiol. S. 33. Leipzig 1922.

  4. Ergebn. d. inn. Med. u. Kinderheilk.12. 1913.

  5. Es soll nicht verschwiegen werden, daß in den beiden Abhandlungen vonFischler (Physiol. u. Pathol. d. Leber. Berlin: Julius Springer 1916) ein bemerkenswerter Gegensatz zutage tritt. Während im unverändert abgedruckten, schon 1907 erschienenen Anhang experimentell die Leberentstehung des Urobilins bewiesen wird, tritt der Autor (1916) im ersten Teile seiner Monographie entschieden für dienur enterogene Entstehung ein.

  6. Entgegen der Behauptung vonBrulé (La Presse médicale 1919, Nr. 71), der sagt, daß ein Beweis für die Resorption des Urobilin aus dem Darm, und dessen Transport nach der Leber auf dem Wege der Vena portae nicht erbracht, sei nachdrücklichst auf die schönen ExperimenteLadages verwiesen, der diesen Nachweis sehr wohl, und wie ich glaube, eindeutig erbracht hat.

  7. Die Größe des Quotienten ist also ein deutlicher Indicator für die Retention von Gallepigmenten im Blute, deren Ausscheidung der Leber obliegt. (Vgl. II. Mitteilung, Dtsch. Arch. f. klin. Med.140.)

  8. Wien. Arch. f. inn. Med.3, 210.

  9. Zentralbl. f. physiol. Chem.75.

  10. Dtsch. Arch. f. klin. Med.140 (im Druck).

  11. Vgl. auchBieling u.Isaac: Klin. Wochenschr. 1922, u.H. Löhr: d. Zeitschr.130.

  12. La Presse médicale 1920.

  13. Vgl.Kahler u.Machhold, Wien. klin. Wochenschr. 1922, Nr. 10.

  14. Die beim Morbus Basedowi beschriebenen Fettstühle dürften wohl weniger auf eine Pankreaserkrankung als vielmehr auf eine Leberschädigung hinweisen (vgl.Brulé: Presse méd. 1920).

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Adler, A., Sachs, M. Über Urobilin. Z. Ges. Exp. Med. 31, 370–397 (1923). https://doi.org/10.1007/BF02630210

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