Aufwendige Verfahren der Handrekonstruktion anhand von drei Beispielen

Zusammenfassung

Grundlagen: Die Einführung moderner Techniken der Sehnennaht, der Mikrochirurgie und des freien Gewebetransfers sowie Techniken zur Verlängerung von Knochen eröffnen abseits der Replantationschirurgie eine Fülle operativer Möglichkeiten zur Wiederherstellung einer Greiffunktion auch bei schwersten Handverletzungen mit Verlust von Körperpartien.

Methodik: Drei Fallberichte mit unterschiedlichem Verletzungsmechanismus (Amputation, Quetsch- und Explosionsverletzung) wurden ausgewählt. Anhand dieser Fallbeispiele werden die prinzipiellen Möglichkeiten der Rekonstruktion — lokaler Gewebetransfer, freier Zehentransfer und Osteodistraktion — sowie auch deren zeitlicher Ablauf vorgestellt.

Ergebnisse: In allen drei Fällen gelang die Wiederherstellung einer nützlichen Greiffunktion.

Schlußfolgerungen: Der Erfolg solch aufwendiger Verfahren hängt stets vom operativen Gesamtkonzept ab. Dieses sollte in groben Zügen bereits im Rahmen der Primäroperation, unter Bedachtnahme auf den Verletzungsmechanismus, erstellt werden. Aus einer Fülle operativer Möglichkeiten ist dabei die für den Patienten günstigste Form der Rekonstruktion auszuwählen. Grundvoraussetzung ist in jedem Fall eine gute interdisziplinäre Kooperation, die eine rasche Kontaktaufnahme zwischen erstversorgendem Chirurgen und rekonstruktiv tätigem Chirurgen ermöglicht.

Summary

Background: Nowadays modern techniques for tendon reconstruction, microsurgery and free tissue transfer and techniques for distraction of bones provide a wide range of procedures for reconstruction of grip function after severe trauma with loss of tissue besides replantation surgery.

Methods: Three cases were selected to show types of injury, demanded different primary treatment and possibilities for reconstruction. Grip function was restored after amputation injury by local tissue transfer, after crush injury by toe to hand transfer and after explosion injury by distraction of bone.

Results: An useful grip function could be achieved in all three cases.

Conclusions: Functional outcome of these demanding reconstructive procedures is highly depending upon the surgical strategy. The reconstructive pathway must start at the time of injury. Time course of surgery and type of reconstruction must be chosen carefully according to type of injury and requirements of the patient. A close cooperation between traumatologist and reconstructive surgeon is required basically.