Zusammenfassung
Es werden 3 Fälle von Schaftbrüchen des Oberschenkels beschrieben, von denen der erste eine vollständige Durchtrennung des N. ischiadicus mit Bildung eines Neuroms an der Unterbrechungsstelle, der zweite eine nach Quetschung und Narbendildung im perineuralen Gewebe aufgetretene Lähmung des peronealen Anteils des Nerven, der dritte eine durch Verwachsung des Nervenstammes mit dem Callus bedingte Ischialgie aufwies. Es wird darauf hingewiesen, daß solche Schädigungen des N. ischiadicus infolge der engen räumlichen Beziehungen des Nervenstammes zum Knochen insbesondere bei Brüchen auftreten können, die etwa an der Grenze des mittleren und unteren Oberschenkeldrittels liegen. Daher muß die für diese Bruchform typische Verschiebung des unteren Bruchstückes nach hinten unbedingt behoben werden.
Schrifttum
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Die Fälle 1 und 2 wurden in der Freien Vereinigung der Chirurgen Wiens in der Sitzung vom 17. 1. 35 vorgewiesen.
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Sternberg, H. Über Schädigungen des Nervus ischiadicus bei Schaftbrüchen des Oberschenkels. Arch orthop Unfall-Chir 37, 183–188 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02629200
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