Zusammenfassung
Die Arbeit untersucht die Ungenauigkeiten, an denen die elektrischen Schwellenbestimmungen leiden und die mit dem Verhalten der Haut in Zusammenhang stehen. An den sensibeln Hautnerven werden die Reizschwellen für Gleichstrom und für Stromstöße von 2/10000 Sek. Dauer bestimmt. Durch lokale Reizung der Haut werden die Empfindungsschwellen verändert. Das Verhältnis der Schwellenspannungen, Stoßspannung : Dauerspannung, schwankt dabei zwischen 1 und 4. Die Erscheinung wird erklärt durch die in ihrem Grade wechselnde Hautpolarisation, die jeden zugeführten Strom großenteils in einen außerordentlich kurz dauernden Stromstoß umwandelt. Die Dauer dieses Stromstoßes ist unter Umständen kleiner als 2/10000 Sek., kleiner als Nutzzeit und Chronaxie, die dann nicht mehr bestimmt werden können. Es wird hiernach verständlich, warum sowohl das Galvanometer wie das Voltmeter bei Verwendung von Gleichstrom keine konstanten Schwellenwerte anzeigen kann. Daraus folgen einige Regeln zur Verkleinerung oder Beseitigung der Fehlerquelle. Für die Prüfung der Empfindungsschwelle wird die Verwendung in die Haut eingeführter Nadelelektroden und kurzer Stromstöße empfohlen.
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Ebbecke, U. Über die elektrische Erregbarkeitsprüfung am Menschen. Z. Ges. Exp. Med. 50, 258–268 (1926). https://doi.org/10.1007/BF02627779
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02627779