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Über die Bedeutung der Nachschwankung (T-Zacke) des Elektrokardiogramms

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

VonGarten undSulze war die vonClement beobachtete Erscheinung näher untersucht worden, daß man einen der Nachschwankung des Ekgs. entsprechenden Saitenausschlag auch dann erhält, wenn nach dem vonGarten eingeführten Verfahren der Differentialableitung nur die Potentialdifferenzen registriert werden, die sich in einem eng umschriebenen Gebiet der Herzkammerwandung ausbilden. Zur Erklirung dieser Erscheinung wurde damals angenommen, daß die Herzmuskulatur sich aus einer großen Zahl von Muskelbezirken zusammensetzt, von denen jeder gewissermaßen ein Ekg. en miniature liefern kann, da sich in jedem von ihnen nahezu gleichzeitig ein Vorgang abspielt, derdem im Haupt-Ekg.zum Ausdruck kommenden Vorgang analog verläuft. Diese Vorstellung mit den sich aus ihr ergebenden Folgerungen erschien deshalb unvermeidlich, weil die Nachschwankungen der Differentialelektrogramme an verschiedenen Stellen der Ventrikeloberfläche praktisch gleichzeitig auftraten. Wenn aber der Nachweis gelänge, daß die Nachschwankung an bestimmten Stellen der Kammermuskulatur früher auftritt als an anderen, so käme man mit der einfacheren Vorstellung aus, daß auch die Nachschwankung desDifferentialelektrogramms auf dem allmählich durch den ganzen Ventrikel z. B. in der Richtung von der Spitze zur Basis fortschreitenden Abklingen der Erregung beruhte. Um diesen Nachweis zu führen, wurde einige Millimeter oberhalb der Spitze des Kaninchenherzens auf Vorder- und Rückseite der linken Kammer je eine Fadenelektrode befestigt und mit dem Saitengalvanometer verbunden. Es gelang bei dieser Ableitungsform neben der Vorschwankung eine unter Umständen sehr stark ausgebildete Nachschwankung zu erhalten, die sich bisweilen unmittelbar an die Vorschwankung anschloß. Dieser Befund wird so gedeutet, daß in diesen Fällen die Erregung an der Herzspitze schon sehr früh schwand, so daß sich unmittelbar nach Ende der Vorschwankung bereits eine Potentialdifferenz zwischen Spitze und nach oben angrenzender Kammermuskulatur ausbildete. Zur Sicherung dieser Deutung erscheint es notwendig, die gleiche Ableitungsform auch auf mehr basiswärts gelegene Abschnitte der Herzkammern anzuwenden. Derartige Versuche sollen noch durchgeführt werden.

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Literaturverzeichnis

  1. Ich halte mich im folgenden an die vonRothberger (Jahresber. üb. d. ges. Physiol. Bd. 1, 207) empfohlene Bezeichnungsweise, in der die Zacken derEinthovenschen Q-R-S-Gruppe als Anfangsschwankung, alle später auftretenden Zacken des Kammerelektrogramms als Nachschwankung zusammengefaßt werden.

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  3. Vgl. auchBoruttau: Beitr. zur Erklärung der Endzacken im Ekg. Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 1913, S. 519.

  4. Die neueren Arbeiten sind zusammengestellt in: Jahresber. üb. d. ges. Physiol. Bd. I, S. 215; Bd. III 1 , S. 216.

  5. In letzter Zeit hatJudin seine Auffassung des Ekgs. erneut zur Geltung zu bringen gesucht (Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol.203, 646. 1924.

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  6. Im Prinzip ist diese Anschauung schon 1880 vonBurdon-Sanderson undPage ausgesprochen worden (Journal of physiol. II. S. 384).

  7. Clement: Zeitschr. f. Biol.65, 110, 1912.

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  8. Garten undSulze: l. c., S. 463.

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  9. Vgl. hierzu:Einthoven: Über die Deutung des Elektrokardiogramms. Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol.149, 82. 1912.

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  10. Garten undSulze: l. c.. Tafel XXIV.

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Sulze, W. Über die Bedeutung der Nachschwankung (T-Zacke) des Elektrokardiogramms. Z. Ges. Exp. Med. 50, 115–124 (1926). https://doi.org/10.1007/BF02627767

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