Über die Wirkung des Pituitrins auf die Wasserausscheidung durch die Niere

Zusammenfassung

1. Frühere Untersuchungen zeigen, daß das Pituitrin ein Hormon ist, welches die Wasserausscheidung der Niere reguliert, ohne ihre Zirkulationsverhältnisse zu ändern.

2. In Übereinstimmung hiermit wird in dieser Arbeit gezeigt, daß Pituitrin keinen Einfluß auf die in den Glomerulis der Niere gebildete Filtratmenge ausübt, die beim normalen Menschen äußerst konstant ist.

3. Die herabgesetzte Wasserausscheidung nach Pituitrin-Injektionen muß also auf eine erhöhte Wasserresorption in der Niere zurückgeführt werden. Es wird gezeigt, daß diese Resorption von Wasser proximal in den Tubulis stattfindet. Deshalb entfaltet das Pituitrin eine charakteristische Wirkung auf die Wasserdurchströmung der Niere, selbst bei unveränderter Diurese.

4. Die KolloidverdünnungsdiureseCushnys wird besprochen. Daß sie, wie die Diuresenänderungen wesentlich glomerularen Ursprungs überhaupt unter physiologischen Verhältnissen eine Rolle spielen, wird bezweifelt.

5. Von der Erwägung ausgehend, daß der Wasserhaushalt des Organismus durch die Tubuli der Niere und die Gewebe reguliert wird, skizziert Verfasser den Mechanismus der Diurese mit Hinblick auf die Schwankungen der letzteren.

6. An Hand sehr genauer Methoden wird festgestellt, daß Pituitrin keine typische Flüssigkeitsverschiebung zwischen Blut und Gewebe hervorruft.

Es ist mir eine angenehme Pflicht, meinem verehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. med.Sophus Torup, für das Interesse, daß er meiner Arbeit stets entgegenbrachte, sowie für die Gelegenheit die er mir bot, die wissenschaftlichen Hilfsmittel seines Instituts während meiner Assistentenzeit zu benutzen, meinen verbindlichsten Dank auszusprechen.

Ferner danke ich bestens für die Unterstützung, die ich während der Ausführung dieser Arbeit aus dem medizinischen Fond der Schokoladenfabrik Freia, Oslo, und aus dem Legat von A. C. Houen, empfangen habe.