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Prophylaxe der Dekompensation bei Herzkranken

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

Die Prophylaxe der Dekompensation Herzkranker umschließt das frühzeitige Erkennen von Herzfehlern im Anfangsstadium, die Verhinderung der Progression und Verhindern der Überlastung resp. die Regulierung derselben. Zu diesem Zweeke wäre es angezeigt, bei allen Kranken, Erwachsenen sowie Kindern, welche eine schwere Infektionskrankheit überstanden haben, eine gründliche kardiologische, elektrokardiographische, gegebenenfalls Herzfunktionsuntersuchung vorzunehmen.Bei Kindern sollte das positive Ergebnis der kardiologischen Untersuchung bei der Berufswahl als Richtlinie dienen.Bei Erwachsenen kann das Auftreten der Dekompensation oder deren Wiederauftreten, abgesehen davon, ob die Krankheit noch im Anfangsstadium oder schon fortgeschrittener ist, am besten mit Hilfe der Bestimmung der Arbeitstoleranz des Kranken, dienach optimaler Wiederherstellung der Kompensation vorgenommen werden soll, vermieden werden. Selbstverständlich muß die Lebensweise des Kranken dem Grad der bestimmten Arbeitstoleranz angepaßt werden. Die Bestimmung der Arbeitstoleranz wird auf Grund der Tagesschwankung des Körpergewichtes ausgeführt. Zu diesem Zwecke wird der Kranke auf eine Diät von 3 g Kochsalz und 11 Flüssigkeit gesetzt und nach und nach mit 1-, 2-, 3-, 4mal 1/4–1/2stündigem Spaziergang belastet; ist die latente Dekompensation schwereren Grades, so muß das Kochsalz ganz entzogen und die Flüssigkeitsmenge auf das möglichst geringe Maß reduziert werden. Die obere Grenze der Toleranz ist jene Maximaldauer des Spazierganges, bei welcher der Unterschied zwischen dem vor dem Frühstück und vor dem Abendessen gewogenen Körpergewicht 1 kg nicht überschreitet. Die genaue Einhaltung der hier getroffenen Vorsichtsmaßregel ermöglicht ein langes Hinausschieben der ersten Dekompensation, sowie eine lange Pause zwischen den einzelnen Dekompensationen, wodurch die Arbeitsfähigkeit des Kranken bis zum Maximum gesteigert und damit sein wertvoller Anteil am Leben bedeutend verlängert wird.

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Literaturverzeichnis

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v. Gönczy, V.I., Kiss, J. Prophylaxe der Dekompensation bei Herzkranken. Z. Ges. Exp. Med. 71, 284–293 (1930). https://doi.org/10.1007/BF02627026

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