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Experimentell-klinische Untersuchungen zur Physiologie und Pathologie der Nierenfunktion unter dem Einfluß des Hypophysenhinterlappenhormons

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

  1. 1.

    In den Einzelharnmengen desVolhardschen Wasser- und Konzentrationsversuches wurden bei Nierengesunden und Kranken mit verschiedenen Graden von Nierenĭnsuffizienz Ammoniak und Harnsäure, eine renale und eine prärenale, körpereigene, native Substanz bestimmt.

  2. 2.

    Der Nierengesunde zeigt für die Harnsäureelimination ein Variabilitätsvermögen von höchstens 5 bis mindestens 80 mg %, für die Ammoniakbildung von 10–50 mg %, je nach der Untersuchungsphase. Unter dem EinfluÛ von Pituitrin in der Phase der Harnverdünnung kommt es beim Nierengesunden zu einer starken Diuresehemmung, die quantitativ für die Beurteilung des Funktionszustandes verwertet wird. Auf die Diuresehemmung antwortet die gesunde Niere mit einer molaren Konzentrationssteigerung über den Ausgangswert hinaus, trotz Diuresereiz: Harnsäure wird in hohen Konzentrationen (mindestens 50 mg %) ausgeschieden, Ammoniak relativ und absolut vermehrt gebildet.

  3. 3.

    Die hochgradig insuffiziente Niere hat das Variabilitätsvermögen für Harnsäure- und Ammoniakausscheidung verloren, es kommt zu einer Isosthenurie der Harnsäurekonzentrationen und zu einer quantitativ ungenügenden Ammoniakbildung in der Niere.

    Außerdem ist die insuffiziente Niere mehr oder minder pituitrinrefraktär, es kommt zu keiner Diuresehemmung, die Steigerung der Nierenleistung, ausgedrückt in Harnsäureelimination und Ammoniakbildung, bleibt aus.

  4. 4.

    Fälle von leichter oder latenter Niereninsuffizienz weisen häufig Störungen einer Teilfunktion auf.

  5. 5.

    Untersuchungen bei einem Fall von Amyloidnephrose zeigten pituitrinrefraktäre Isosthenurie der Harnsäurekonzentrationen, vermehrte und durch Pituitrin noch steigerungsfähige Ammoniakbildung der Niere.

  6. 6.

    Die Untersuchungen von Harnsäureelimination und Ammoniakbildung unter dem hormonalen EinfluÛ des Pituitrins erlauben die Feststellung latenter Nierenfunktionsstörungen.

  7. 7.

    Die gegebenen Beispiele von 7 Patienten sind einem Zahlen- und Kurvenmaterial von 35 Untersuchten entnommen, von denen 10 als nierengesund anzusprechen sind.

  8. 8.

    Das von uns angewandte Verfahren erscheint zur Prüfung von Substanzen mit renaler Wirkung geeignet.

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Seelig, S., Voigt, W. Experimentell-klinische Untersuchungen zur Physiologie und Pathologie der Nierenfunktion unter dem Einfluß des Hypophysenhinterlappenhormons. Z. Ges. Exp. Med. 80, 362–380 (1932). https://doi.org/10.1007/BF02625885

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