Zusammenfassung
Es ist uns demnach auf keine Weise, weder durch orale, noch durch parenterale Flüssigkeitszufuhr, noch durch pharmakologische Beeinflussung des Wasserstoffwechsels im Sinne einer renalen Blockierung gelungen, den gleichmäßigen Verlauf der unsichtbaren Wasserausscheidung irgendwie abzuändern. Wo das den Anschein hatte, war es bedingt durch Schweißsekretionsänderung.
Diese Befunde gelten nicht nur für gesunde, sondern für alle Individuen; insbesondere von Herzerkrankungen im Sinne von Klappenfehlern und allen Arten von endokrinen Störungen, zumal solchen, bei denen der Wasserhaushalt in bestimmter Weise gestört war, bzw. die Wasserhaushaltszentren hochgradig geschädigt sind.
Wir trennen also scharf zwischen Perspiratio insensibilis und Schweißsekretion und reden bei kritischen Analysen der Perspiratio insensibilis der vorhergehenden Atropinisierung des Patienten das Wort.
Wir müssen aus unseren Untersuchungsergebnissen schließen, daß diePerspiratio insensibilis beim erwachsenen Menschen nichts mit der Wasserhaushaltsregulation als solcher zu tun hat, wir lehnen jede wasserregulatorische Bedeutung der Perspiratio insensibilis ab und stellen uns auf die Seite der Forscher, die derPerspiratio insensibilis ausschließlich wärmeregulatorische Aufgaben zuerkennen.
Literaturverzeichnis
Benedikt u.Rot: Arch int. Med.38, 1.
Benedikt u. Mitarbeiter: Siehe die Literaturaufzeichnung beiHeller, Erg. inn. Med.36.
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Heller: Z. exper. Med.71, 427 f. (1930).
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Chrometzka, F., Schweder, M. Die Unbeeinflußbarkeit der Perspiratio insensibilis durch experimentelle und pharmakologische Eingriffe in den Wasserhaushalt des Menschen. Z. Ges. Exp. Med. 80, 288–302 (1932). https://doi.org/10.1007/BF02625878
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