Zusammenfassung
Durch lokale Ableitung der Aktionsströme des Herzens konnte bewiesen werden, daß die nach Coronarienunterbindung, ferner Vergiftung mit Monojodessigsäure, mit NaF, und nach Entblutung auftretenden pathologischen Änderungen des Zwischenstückes und der Endschwankung in der A.-Ö.-Abl., auf Veränderungen der Elektronegativität also des Reizzustandes gewisser Teile der Kammermuskulatur zurückzuführen sind.
Bei Coronarienunterbindung nimmt das durch Infarktbildung geschädigte Gebiet an Elektronegativität ab, bei Vergiftung mit Monojodessigsäure, mit NaF, ferner bei Entblutung, also bei diffusen Einwirkungen, ist es ein Teil, oder die ganze Vorderwand der Basis, die der Spitze gegenüber an Elektronegativität abnimmt.
Nach den von mir ausgeführten experimentellen Myokardschädigungen zu urteilen, ist eine Senkung des Zwischenstückes, ein Niedrigerwerden der Endschwankung auf die relative Abnahme der Elektronegativität der Vorderwand der Basis, eine Erhebung des Zwischenstückes, Höherwerden der Endschwankung auf die relative Abnahme der Elektronegativität der Spitzengegend zurückzuführen.
Es wird die Frage erörtert, ob die klinisch bei Myokardschädigungen zu beobachtende Senkung des Zwischenstückes, Umkehr der Endschwankung auf eine Myokardläsion der linken Kammer, oder auf diffuse Veränderungen beider Kammerwände zurückzuführen sind.
Schrifttum
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de Châtel, A. Versuch einer Analyse der pathologischen Veränderungen des Zwischenstückes und der Endschwankung des Elektrokardiogramms auf Grund von lokalen Ableitungen. Z. Ges. Exp. Med. 98, 389–397 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02625676
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02625676