Zusammenfassung
Im normalen Serum entspricht nach aller Wahrscheinlichkeit der kolloidale Kalk einer Kalk-Eiweißverbindung. Eine toxische Dosis vonCalciumgluconat führt beim Hund zu einer Zunahme des kolloidalen Serumkalkes, aber nicht zu einer Zunahme des kolloidalen Serumphosphors.
Vermehrung des kolloidalen SerumPhosphors müßte nachweisbar sein, wenn nach Injektion einer großen Ca-Gluconatdosis kolloidales Calciumphosphat in der Blutbahn gebildet würde.
Werden umgekehrt isotonischePhosphatlösungen beim Hund subcutan in größerer Menge injiziert, so ist auch hier nach den Berechnungen kein Anhalt dafür gegeben, daß sich der kolloidaleKalk in seiner Menge ändert, d. h. daß kolloidales Calciumphosphat gebildet wird. Nur die simultane Belastung mit Calciumgluconat und Phosphat ergibt, daß mehr kolloidaler Blutkalk und Phosphor gebildet wird.
Diese Vermehrung des kolloidalen Kalkes und Phosphor läßt sich durch Berechnung des sogenannten kolloidalenKalk-Phosphorquotienten, zum großen Teil oder auch zu geringem Teil auf Calciumphosphat beziehen.
Die Bildung von kolloidalem Calciumphosphat ist nur bis zu einem gewissen Grad wahrscheinlich, nicht bewiesen. Es kann sich ebensogut Eiweißkalk oder eine Phosphoreiweißverbindung gebildet haben.
Die Giftwirkung hoher intravenöser Calciumgluconatdosis wurde durch Zugabe von Phosphat auf subcutanem Weg nicht gesteigert. Mit der in der Arbeit beschriebenen Versuchsanordnung hat sich nicht erweisen lassen, daß die Calciumvergiftung auf Bildung von kolloidalen Calciumphosphatpartikelchen zurückgeführt werden muß.
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Hoesch, K. Über den kolloidalen Blutkalk. Z. Ges. Exp. Med. 98, 239–246 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02625658
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