Zur Auswertung der Leberfunktionsproben im Tierversuch (Galaktoseprobe, Wasserversuch, Hippursäuresynthese bei der Phosphor- und Tetrachlorkohlenstoffvergiftung)

Zusammenfassung

Es wurde der Versuch unternommen, die in der Klinik verwendeten Leberfunktionsproben im Tierexperiment bei dosiertem Leberschaden zu überprüfen. Die Leberschädigung wurde mit Phosphor bzw. Tetrachlorkohlenstoff erzeugt, als Leberfunktionsproben wurden in dieser Versuchsreihe die Galaktoseassimilation, das Wasserausscheidungsvermögen und die Hippursäuresynthese verwendet.

Sowohl im Verlaufe der Phosphor- als auch der Tetrachlorkohlen-stoffvergiftung kommt es zu beträchtlichen Störungen aller drei Funktionen, welcher Befund auf die Leber, die schwer geschädigt war (histologische Kontrolle), bezogen werden muß. Eine nennenswerte Mitschädigung anderer Organe wurde durch entsprechende Versuchsführung, wie die histologische Untersuchung zeigte, vermieden. Dem Grade nach ergeben sich bei den einzelnen Leberfunktionsproben Unterschiede, so ist z. B. bei der Tetrachlorkohlenstoffvergiftung gelegentlich die Hippursäuresynthese früher gestört als die Galaktoseassimilation, während bei der Phosphorvergiftung beide Funktionen ungefähr gleichzeitig geschädigt werden.

Die Beziehungen der tierexperimentellen Befunde zu den Erfahrungen der Klinik werden besprochen.