Zusammenfassung
Bei Lebererkrankten mit und ohne Gelbsucht wird das Auftreten von Chlorophyllabbauporphyrinen in Harn und Stuhl mittels der Fluorometrie vergleichend-quantitativ untersucht. Dabei wird festgestellt:
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1.
daß bei Zufuhr einer Nahrung, die viel Chlorophylle oder Abkömmlinge des Chlorophylls enthält aus der Galle Chlorophyllabbauporphyrine in großer Menge erhaltbar sind, aber kein Abbau zu 5% HCl Porphyrinen nachweisbar wird;
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2.
daß bei Lebererkrankten mit Gelbsucht, vor allem anscheinend mit biliärer Cirrhose, Vermehrung der im Harn ausgeschiedenen Chlorophyllabbauporphyrine eintritt, wobei die erhaltenen Mengen allerdings sehr klein nur fluorometrisch bestimmbar und bei Verschluß des Gallenweges wohl unter Rückstauung ins Blut durch die Nieren in den Harn gelangt sind. Da die Harnchlorophyllabbauporphyrine im Verhältnis zu denen in der Galle nachweisbaren sehr gering sind, wird auf weitgehende intermediäre Umwandlung des Chlorophylls und Abbau im Körper geschlossen;
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3.
daß mit Abklingen der Gelbsucht sich die anormal große Ausscheidung im Harn bis zum völligen Verschwinden, entsprechend dem Wiedereintreten des normalen Gallenabflusses, vermindert;
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4.
daß die aus dem Stuhl nach der beschriebenen Methodik bei Gallengangsverschluß gewonnenen Chlorophyllabbauporphyrine als wohl kaum resorbiert und im Magen-Darmkanal wahrscheinlich vor allem durch Bakterien verändert anzusehen sind;
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5.
es wird die Bedeutung der Leber für den Chlorophyllstoffwechsel beim Menschen dargelegt.
Schrifttum
Fischer, H, u.R. Heβ: Hoppe-Seylers Z.187, 133 (1930).
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Brugsch, J. Unitersuchungen des quantitativen Porphyrinstoffwechsels beim gesunden und kranken Menschen. Z. Ges. Exp. Med. 98, 57–69 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02625645
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