Zusammenfassung
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1.
Eine Dauerwirkung der Seefaktoren auf den respiratorischen Stoffwechsel war bei gesunden und erholungsbedürftigen Kindern während ihres Kuraufenthaltes in Warnemünde und nach demselben nicht nachzuweisen.
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2.
Ein kurzer Strandaufenthalt von 1/2–5/4 Stunden unter verschiedenen Bedingungen hatte keine Nachwirkung auf den Nüchternumsatz zur Folge.
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3.
Kalte Seebäder erzeugten immer eine wesentliche Erhöhung des Nüchternumsatzes, selbst bei sehr kräftigen, ans Seebad gewöhnten Erwachsenen. Die über die spezifisch dynamische Wirkung des Frühstücks hinausgehende Umsatzsteigerung dagegen war bei denselben Versuchspersonen im Durchschnitt erheblich geringer und fehlte gelegentlich ganz, obwohl die Versuchspersonen in der Regel nur an relativ kalten Tagen nicht nüchtern badeten. Auf die Höhe der Umsatzsteigerung ganz allgemein haben die Temperatur von Luft und Wasser unddie Gewöhnung ans Seebad den größten Einfluß. Eine bestimmte Beziehung der Höhe der Umsatzsteigerung zu anderen physikalischen Vorgängen ist nicht festzustellen.
Die postbalneale Umsatzsteigerung fiel fast immer in der ersten 3/4 Stunde nach dem Bade am stärksten ab und hielt, dann noch weiter abfallend, bis zu 2 Stunden an.
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Melchert, G. Über den Einfluß von Ostseeklimafaktoren auf den Gasstoffwechsel. Z. Ges. Exp. Med. 79, 243–255 (1931). https://doi.org/10.1007/BF02625426
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