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Über die Fortleitung von Schall in tuberkulösem Lungengewebe

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

Bei der Prüfung der Schalleitung an tuberkulös infiltriertem Lungengewebe läßt sich feststellen, daß in den tieferen Frequenzgebieten in ähnlicher Weise wie bei normaler Lunge eine besonders gute Fortleitung des Prüfschalls stattfindet. Die Maxima der Schalleitung liegen zwischen 100 und 300 Hertz. In einem Teil der Fälle weisen die zugehörigen Frequenzen ganzzahlige Beziehungen im Sinne harmonischer Obertöne auf. Daraus ist zu schließen, daß auch im tuberkulös infiltrierten Lungengewebe schwingende Systeme mit ausgesprochener Abstimmung auf einzelne Eigenfrequenzen vorliegen, die sich bei der Erregung mit entsprechenden Schwingungszahlen durch das Auftreten von Resonanz nachweisen lassen. Die so feststellbaren Eigenfrequenzen weisen aber im Unterschied zum normalen Lungengewebe eine deutliche Verschiebung nach höheren Schwingungszahlen auf.

Weiter ist nachzuweisen, daß bei tuberkulös infiltriertem Lungengewebe auch in den oberhalb von 400 Hertz gelegenen Frequenzgebieten vielfach noch deutliche Schalleitung nachweisbar ist, während bei normaler Lunge die obere Grenze der Schalleitung bei gleicher Intensität bei 400 Hertz gelegen ist. Dies bedeutet einen Übergang zu den Verhältnissen der Schalleitung, wie sie in reinster Ausprägung bei massiver pneumonischer Infiltration der Lunge gefunden werden. Die genannten Veränderungen der Schalleitung treten in denjenigen Fällen am deutlichsten hervor, in denen nach dem klinischen und röntgenologischen Befund neben den proliferativen auch exsudative Gewebsveränderungen in größerem Umfang vorhanden sind.

Die Schalleitung bei tuberkulös infiltriertem Lungengewebe zeigt also einerseitsein Verhalten, das in gewissem Grad an die Befunde bei normalem Luftgehalt der Lunge erinnert. Andererseits bedingt aber die Verringerung des Luftgehaltes durch die infiltrativen Prozesse eine gewisse Annäherung an die Veränderungen der Schalleitung, die man in voll ausgeprägter Form bei der massiven pneumonischen Infiltration zu finden pflegt.

Kavernen zeigen scharf begrenzte Resonanzmaxima mit steilem Abfall der Diagramme nach den höheren und niedrigen Frequenzen zu, in ähnlicher Weise, wie man sie auch bei anderen schwingungsfähigen Gebilden im Resonanzfall findet. Es gelingt auf diese Weise, den Eigenton der Kavernen durch Resonanz mit scharf eingrenzbaren Prüftonfrequenzen festzustellen.

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References

  1. Baß, E.: Über Schalleitung und Resonanz in normalem Lungengewebe. Z. exper. Med.77, 303 (1931) undE. Baß: Untersuchungen über die Schalleitung in pneumonisch infiltriertem Lungengewebe. Z. exper. Med.78, 382 (1931).

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  2. Bass, E.:-l. c..

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Bass, E. Über die Fortleitung von Schall in tuberkulösem Lungengewebe. Z. Ges. Exp. Med. 79, 217–233 (1931). https://doi.org/10.1007/BF02625424

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