Zusammenfassung
1. Entgegen der Ansicht vonGanter wurdeexperimentell bewiesen, daß der Leichendarm bedeutend länger ist als der Darm in vivo.
2. Die Verkürzung des Darmes in vivo beruht nicht — wieGanter meint — auf einer Raffung (Puffenärmeldarm), sondern ist die Folge des im Leben vorhandenen Tonus, der wesentlich anders ist, als bislang angenommen wurde.
3. Dieser Nachweis konnte an 4 Hunden geführt werden (Operation und Bauchfenster).
4. Auf Grund unserer Tierversuche und der früher veröffentlichten Versuche am Menschen, die durch Röntgenbilder und Photographien belegt sind, ist daran festzuhalten, daß der menschliche Darm in vivo bedeutend kürzer ist, als man bislang annahm.
5. Es gibt einefunktionelle Länge des Darms in vivo. Sie ist gleich Schlauch -+ Abkürzungslänge.
6. Die von uns angegebene Methode dürfte sich zur Messung der funktionellen Darmlänge eignen.
Literaturverzeichnis
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van der Reis, Schembra, F.W. Weitere Studien über die funktionelle Darmlänge: Operative Ergebnisse und Beobachtungen am Bauchfenster. Z. Ges. Exp. Med. 52, 74–83 (1926). https://doi.org/10.1007/BF02625344
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02625344