Zusammenfassung
1. Es wurden Untersuchungen über die Schädigungen der Venenwand durch Injektion hochprozentiger Lösungen angestellt; als solche wurden Cylotropin und Atophanyl gewählt. Es zeigte sich, daß solche Lösungen Schädigungen des Endothels der Venenwand hervorrufen. Diese Schädigung wird als wesentlich für die im Tierversuch fast stets, bei der Anwendung beim Menschen zuweilen nach intravenösen Injektionen hochprozentiger Mittel auftretenden Thrombosen angesehen.
2. Solche Thrombosen wurden durch Zusatz von 0,001 g Hirudin pro Injektion vermieden, selbst bei Verwendung von 10 ccm 10 proz. bzw. 20 proz. Lösungen pro Injektion an der kleinen Tiervene.
3. Es wird daher vorgeschlagen, bei intravenösen Injektionen hochprozentiger Lösungen zur Vermeidung von Nebenerscheinungen nur Präparate mit Hirudinzusatz zu verwenden.
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Derselbe Ratschlag wird auf Grund klinischer Beobachtungen und drei histologischer Präparate vonv. Thurzo gegeben. Dtsch. med. Wochenschr. 1926, Nr. 48, erschienen während der Zweiten Druckkorrektur unserer Untersuchungen.
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Die Mikroaufnahmen sind mit freundl. Erlaubnis des Herrn Geh.-Rat Prof. Dr.Ernst, dem ich auch an dieser Stelle verbindlichst danke, im Pathologischen Institut der Universität Heidelberg ausgeführt worden.
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Katzenstein, W.F. Experimentelle Untersuchungen über Thrombosen infolge intravenöser Einspritzungen nebst einem Vorschlag zur Vermeidung dieser Schädigung. Z. Ges. Exp. Med. 53, 725–733 (1926). https://doi.org/10.1007/BF02625187
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