Zusammenfassung
1. Es wird eine Versuchsanordnung zur Registrierung der Herz- und Lungentätigkeit bei körperlicher Arbeit beschrieben, die die Feststellung einer organisch bedingten Einschränkung der Leistungsfähigkeit, sowie die Unterscheidung zwischen kardialer und pulmonaler Insuffizienz ermöglicht und geeignet ist, namentlich in Massenuntersuchungen und Tauglichkeitsprüfungen Anwendung zu finden. Es wurden zunächst nur gesunde Versuchspersonen untersucht, um normale Vergleichswerte zu gewinnen zur späteren Abgrenzung pathologischer Abweichungen. Die Arbeitsleistung betrug 93 Watt; für Frauen wurde eine niedrigere Dosierung — etwa 70 Watt — empfohlen.
2. Die Sauerstoffaufnahme während der Arbeit steht in Beziehung zum Soll-Grundumsatz; mit steigendem Grundumsatz nimmt der O2-Verbrauch stärker zu, als lediglich nach der Steigerung des Grundumsatzes zu erwarten wäre. Liegt die O2-Aufnahme unter 1300 ccm/Min., so liegt wahrscheinlich eine pathologische Leistungsbegrenzung vor.
3. Das Minutenvolumen zeigt in geringerem Grade dieselbe Abhängigkeit vom Soll-Grundumsatz.
4. Das O-2Äquivalent steigt bei der Arbeit im Durchschnitt um 0.7; ein abnorm hoher Wert bei Belastung macht das Vorliegen einer kardialen Insuffizienz wahrscheinlich. Bei pulmonaler Insuffizienz braucht das O2-Äquivalent nicht erhöht zu sein.
5. Weitere aus der Versuchsanordnung sich ergebende Größen, wie Vitalkapazität, Atemgrenzwert, Atemtiefe und -frequenz, Verhalten gegenüber reinem O2, Atemtypus, Pulsfrequenz erleichtern und vervollständigen die Beurteilung der Leistungsfähigkeit der Versuchsperson.
6. Die Beziehungen des Arbeitsversuches als einer Funktionsprobe zu den anderen klinischen Untersuchungsmethoden des Herzens und der Lunge werden klargelegt und die Heranziehung des Arbeitsversuches als Ergänzung klinischer Untersuchungsmethoden gefordert.
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Dissertation der medizinischen Fakultät, Hamburg.
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Wiepking, W. Die Untersuchung des Sauerstoffverbrauches bei körperlicher Arbeit als Maßstab der kardialen und pulmonalen Leistungsbegrenzung. Z. Ges. Exp. Med. 97, 423–432 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02624338
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