Beobachtungen über den Blutkreislauf an „Salzfröschen“

Schlußfolgerungen

1. Nach gründlicher Durchspülung des Gefäßsystems mitRinger-Lockschen Flüssigkeit kann der Frosch 2–4 Tage lang am Leben bleiben.

2. Der Salzfrosch darf nicht als Versuchstier gelten, bei welchem das ganze Blut durch Salzlösung ersetzt ist, sondern er stellt eigentlich bloß ein stark anämisches Versuchstier dar.

3. Als Blutspeicher dienen bei Salzfrosch außer Milz und Leber auch Herz, sowie zahlreiche stasierte Gebiete überall im peripherischen Gefäßnetz. Eine vollständige Entfernung des Blutes aus diesen Blutspeichern mittels Durchspülung ist nicht möglich.

4. Adrenalineinführung, Muskelzuckungen, periphere Reize führen beim Salzfrosch sogleich zum Erscheinen zahlreicher Erythrocyten im Gefäßsystem.

5. Der „Salzfrosch“ ist nicht geeignet als physiologisches Objekt zur Beurteilung von Prozessen zu dienen, die sich im normalen Organismus abspielen. Es ist nicht bloß ein anämisierter Organismus, sondern auch ein Organismus mit verschiedenen pathologischen Veränderungen. Starke Endotheldesquamation und Ödemerscheinungen weisen vor allem auf eine bedeutende Schädigung des Gefäßsystems hin.

6. Bei entbluteten Fröschen wird eine Abrundung der Zellen des Reticuloendothels, sowie deren Ablösen von der Gefäßwand regelmäßig beobachtet.