Die Wirkung der Radiumschwachbestrahlung auf die Entzündungsbereitschaft der menschlichen Haut

Zusammenfassung

Zur Aufklärung der Wirkung der Radiumschwachbestrahlungen auf den menschlichen Organismus wurde in vorliegender Arbeit untersucht, ob solche Bestrahlungen einen Einfluß auf die Entzündungsbereitschaft der menschlichen Haut haben. Es wurden nach der Methode vonKauffmann in verschiedenen zeitlichen Abständen Cantharidinblasen erzeugt auf einer dauernd schwach radioaktiv bestrahlten Haut des Oberschenkels. Gleichzeitig wurden Kontrollversuche auf symmetrischen Hautpartien des anderen Oberschenkels, welche nicht bestrahlt worden waren, durchgeführt. Zur Beurteilung der Entzündungsbereitschaft wurde die Größe der Blase, der hyperämische Hof darum, die Zellzahl der Blase und die prozentuale Verteilung der Zellen kontrolliert.

Es ergab sich, daß unter radioaktiver Schwachbestrahlung die Entzündungsbereitschaft der Haut eindeutig abnimmt. Die Blasen werden unter der Bestrahlung kleiner, ebenso der hyperämische Hof; die Zellzahl nimmt ab. Die Differenzierung der verschiedenen Zellarten der Blasen ergab dagegen keine Gesetzmäßigkeiten; es läßt sich nicht sagen, ob unter der Bestrahlung der Vorgang rascher abläuft oder ob eine einfache Hemmung vorliegt oder ob durch die Bestrahlung der Entzündungsvorgang mehr chronisch-proliferativen Charakter annimmt.

Die Angriffspunkte der unter den gewählten Versuchsbedingungen hauptsächlich wirksamen Beta-Strahlen werden diskutiert; ein sicherer Entscheid kann auf Grund der vorliegenden Versuche noch nicht gefällt werden.