Zusammenfassung
Zum Studium des Wirkungsmechanismus der Senfölentzündung am Auge und an der Haut untersuchten wir von denaliphatischen Senfölen: Das Äthyl-,Propyl-, Allylsenföl, sowie das bromierte Allylsenföl; von denaromatischen: das Phenylsenföl; von denThiocyanverbindungen: das Allylthiocyanat.
Es ergab sich die Notwendigkeit, die entzündlicheImmediatwirkung von derSpätwirkung zu trennen.
Die Intensität der entzündlichenImmediatwirkung deraliphatischen Senföle steht anscheinend mit der Gegenwart einer ungesättigten Bindung in der Kohlenstoffkette in Zusammenhang. Die Intensität der Frühwirkung und Dauer derSpätwirkung ist weitgehend durch die Flüchtigkeit (Lipoidlöslichkeit) der einzelnen Substanzen bedingt.
Dasaromatische Phenylsenföl zeigt entsprechend seiner abweichenden chemischen Struktur unabhängig von seiner Flüchtigkeit eine viel geringere Immediat- und Spätwirkung als die aliphatischen Senföle.
Die Beurteilung der Wirkung desAllylthiocyanat wird durch seine rasche Umwandlung in Allylsenföl erschwert.
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Adlersberg, D., Lustig, B. Zur Pharmakologie der entzündlichen Wirkung verschiedener Senföle. Z. Ges. Exp. Med. 97, 186–198 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02624316
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