Zusammenfassung
1. In keinem der untersuchten 20 Fälle kam es zu einem sofortigen hohen Anstieg mit nachfolgendem gleichschnellem Abfall des Blutzuckerspiegels bei duodenaler Belastung.
2. Die Lage des Sondenknopfes ließ sich röntgenologisch stets gut bestimmen, stand jedoch zu dem Ablauf der Kurvenform in keiner Beziehung.
3. Der Anstieg begann stets innerhalb der ersten 5 Min. und setzte sich nach geringen negativen Anfangsschwankungen gleichmäßig und stetig fort.
4. Sichere Zusammenhänge zwischen Kurvenverlauf und Magen-Darmstörungen ließen sich nicht feststellen, jedoch begann der Anstieg bei diesen Fällen eher. Der Gipfel lag bei Störungen mit Supersekretion durchschnittlich höher als bei solchen mit Sekretionsverminderung.
5. Einflüsse kohlehydratreicher Vordiät auf den Ablauf des Kurvenbildes fanden wir nicht.
Da in allen vorliegenden Fällen der Anstieg des Blutzuckers nach duodenaler Belastung gleichmäßig und stetig erfolgte, erscheint die Annahme reflektorisch ausgeschütteter Leberzuckermengen ungerechtfertigt. Der Kurvenverlauf der ersten Minuten spricht vielmehr für eine rasch einsetzende Resorption, die bereits nach kurzer — individuell verschiedener — Zeit durch einsetzende vermehrte Insulinabgabe gedämpft und schließlich innerhalb der ersten halben Stunde am Kurvengipfel zum Stehen gebracht wird. Die anfangs überschießende Insulinabgabe führt dabei zu den beobachteten negativen Schwankungen, die entsprechend der innigen anatomischen Lagebeziehungen zwischen Duodenum und Pankreas bereits recht frühzeitig beobachtet werden können.
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Lauschner, E. Beitrag zur Frage der Herkunft des Blutzuckeranstieges bei duodenaler Belastung. Z. Ges. Exp. Med. 101, 365–372 (1937). https://doi.org/10.1007/BF02624266
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