Zusammenfassung
1. Es wurden die Folgen der choleretischen Wirkung einer wegen ihrer nur schwachen hämolytischen Kraft für diese Untersuchungen besonders geeigneten Gallensäure (Dehydrocholsäure) untersucht.
2. Es läßt sich weder beim Normalen noch beim Leberkranken ein rascheres Verschwinden von Tetrachlorphenolphthalein, das als Vertreter körperfremder, hepatotroper Stoffe gewählt wurde, aus der Blutbahn nachweisen.
3. Das Bilirubin in der Gallen kann nicht nurrelativ, sondern auch, wie in einem Falle gezeigt werden konnte,absolut abnehmen. Im Blute zeigt sich nach ganz kurzer Zeit zunächst Abnahme, nach einigen Stunden häufig Zunahme, dann aber nach etwa 24 Stunden wieder eine (mitunter sehr beträchtliche) abnahme des Bilirubinspiegels. Im Harn kommt es vielfach zu beträchtlicher Abnahme der Bilirubinkonzentration.
4. Der Cholesteringehalt des Blutes nimmt kurze Zeit nach der Injektion ab, steigt aber schon nach 24 Stunden wieder an. Ein analoges Verhalten zeigt die Resistenz der roten Blutkörperchen gegenüber Desoxycholsäurelösungen. Bei langdauernder Zufuhr von Dehydrocholsäure beim Versuchstier kommt es ebenfalls zunächst zu einer Abnahme des Cholesteringehaltes, dann zu einem leichten Anstieg über die Ausgangswerte, wobei die Resistenz der roten Blutkörperchen und die Schutzkraft des Serums gegenüber Gallensäuren wieder dem Verhalten des Cholesterins entsprechende Veränderungen aufweist.
Literaturverzeichnis
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Adlersberg, D., Neubauer, E. Über die Beeinflussung von Galle, Blut und Harn durch Zufuhr von Dehydrocholsäure. Z. Ges. Exp. Med. 48, 291–305 (1926). https://doi.org/10.1007/BF02624039
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