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Beitrag zur Frage der Vererbung erworbener Eigenschaften

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

1. Unter der Einwirkung einer Splenektomie bei Mäusen entwickelt sich bei der Generation F1 eine Leukocytose ebenso wie bei den Eltern, aber von etwas geringerem Grade und von geringerer Dauer, was als eine sog. Nachwirkung betrachtet werden kann. Bei der Generation F2 hingegen bildet sich eine genügend intensive und dauernde Leukopenie heraus, die ohne nennenswerte Regression auch bei den fünf nachfolgenden Generationen (F2-F7) andauert.

2. Eine Splenektomie bei F1 führt zu wellenförmigen Schwankungen der Anzahl der weißen Blutkörperchen, und diese Schwankungen zeigen sich auch bei einigen Individuen der nachfolgenden Generation, aber nur in geringerem Grade und beim Vorhandensein einer bestimmten, stark ausgesprochenen Leukopenie. Bei den anderen und dabei zahlreicheren Vertretern der Nachkommenschaft der milzlosen F1 stellt sich von vornherein eine dauernde Leukopenie ein, und zwar eine noch stärkere als bei F1, so daß man von einer steigenden Tendenz zur Leukopenie bei wiederholter Einwirkung auf zwei aufeinanderfolgende Generationen sprechen könnte.

Das gleiche gilt auch für die Nachkommenschaft der milzlosen F2.

3. Der neuerworbene Zustand überschreitet möglicherweise noch nicht den Rahmen sog. Dauermodifikationen, aber die Zähigkeit derselben berechtigt, von einer cytoplasmatischen Vererbung (Übertragung durch die Mutter) zu reden.

4. Die Adäquatheit der auf die Nachkommenschaft übertragenen Eigenschaft braucht sich nicht immer darin zu äußern, daß man bei den nachfolgenden Generationen die gleichen Veränderungen findet, die bei den Eltern im Ergebnis einer äußeren Beeinflussung in Erscheinung treten, sondern kann in einer mehr maskierten Form auftreten, und deshalb liegt keine Möglichkeit vor, sich über die Erblichkeit des neuerworbenen Zustands auf Grund der ersten Generation ein Urteil zu fällen.

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Literaturverzeichnis

  1. Das auf dem Schema 2 Dargestellte bildet ein spezielles Moment im allgemeinen Verlauf der Arbeit, das zum Zweck einer größeren Anschaulichkeit des im Diagramm 1 Demonstrierten in einem besonderen Diagramm dargestellt ist. Beide Schemata, sowie die übrigen zwei, sind ebenso wie beide Tabellen aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Arbeit vonP. Ssacharoff unter einem analogen Titel (Russk. Klin.1928, Nr 55–56), auf die wir die sich für die Einzelheiten interessierenden verweisen.

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Ssacharoff, G.P. Beitrag zur Frage der Vererbung erworbener Eigenschaften. Z. Ges. Exp. Med. 68, 411–424 (1929). https://doi.org/10.1007/BF02623198

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