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Über die Regulation der Wasserstoffionenkonzentration im Blute

I. Mitteilung. Die nervöse Regulierung der Wasserstoffionenkonzentration im Blute

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Research in Experimental Medicine

Zusammenfassung

Abgesehen vom Atemzentrum spielt weder das sympathische noch das Zentralnervensystem nach unseren Untersuchungen eine bedeutendere Rolle in der Regulierung der Wasserstoffionenkonzentration im Blute. Das Atemzentrum dagegen ist der empfindlichste Index für die Veränderung der Blutreaktion und der wichtigste Mechanismus für die Regulation der Wasserstoffionenkonzentration im Blute.

Nach unseren Ergebnissen bewirken heftige Muskelbewegungen (Krampf usw.) eine bedeutende Erniedrigung derp H bei gleichzeitiger Atmungsstörung; die unwillkürlichen Muskelbewegungen, wie die des Herzens usw., bilden selbstverständlich stets im Blute Kohlensäure, Milchsäure usw. Die glatten Muskeln stehen unter der Kontrolle des Zentralnervensystems, welches die Bildung von Säure bei diesen Muskeln durch Ermüdung bzw. Erschöpfung einschränkt.

Betreffs der vonH. Regelsberger aufgeworfenen Frage, ob eine höhere oder tiefere Einstellung des H-Spiegels durch tonische Impulse supramedullärer Hirnteile besteht, ist eine solche nach unseren Resultaten als unwahrscheinlich anzunehmen.

Zwischenhirnverletzungen ergaben keine konstante Verschiebung derp H, meistens jedoch eine Erhöhung, vielleicht infolge von Erregung des Atemzentrums. Ein Zentrum oder eine Stelle für die Regulierung der Wasserstoffionenkonzentration ist anscheinend nicht vorhanden.

Kleinhirnverletzung hatte immer starke Krämpfe zur Folge und damit Erniedrigung derp H. Da heftige Muskelbewegungen und Arbeit ebenfalls dieselbe Verkleinerung derp H hervorbringen und die Verschiebung auch eine vorübergehende ist, läßt sich schließen, daß auch dem Kleinhirn sehr wahrscheinlich keine wesentliche Rolle in der Regulierung der Wasserstoffionenkonzentration im Blute zukommt.

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Liu, SK., Krüger, R. Über die Regulation der Wasserstoffionenkonzentration im Blute. Z. Ges. Exp. Med. 56, 648–659 (1927). https://doi.org/10.1007/BF02623151

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