Über elektrogastrographische Studien am nüchternen Magen

Zusammenfassung

Die vonAlvarez angeregten, vonKatsch aufgegriffenenStudien über das Elektrogastrogramm wurden fortgeführt, wobei in Analogie zur Elektrokardiogrammethodik eineeigene Methodik ausgearbeitet wurde, die dazu führte, eine Beobachtungsmethode zu haben, welche gestattet, dieGesamttätigkeit des Magens zu registrieren und zu analysieren.Das Elektrogastrogramm ist ein elektrischer Ausdruck für die gesamte Magentätigkeit, die sich in Aktionsströmen äußert. Diesesreine Elektrogastrogramm ist von einer Reihe vonSchleiereffekten überlagert, die durch mechanisch-physikalische Ursachen bedingt sind. Das eigentliche reine Elektrogastrogramm gestattet nach einem kurzenReizstadium stundenlang die physiologische Magentätigkeit zu registrieren. Auf verschiedenen Wegen gelingt es derElektrogastrogrammdeutung, einzelne Tätigkeiten des Magens isoliert zu betrachten. Die bisher als rhythmisch und periodisch auftretend bekannteMagenperistaltik konnte elektrogastrographisch zwar bestätigt werden, andererseits aber auch inzwei verschiedene Peristaltikarten differenziert werden: in dieAutonome Peristaltik und in dieVagusperistaltik, von denen jede ihre eigene Gesetzmäßigkeit hat, die sehr stark an konstitutionelle Bedingungen geknüpft ist. Außer den peristaltischen Motilitätserscheinungen wurden dieMotilitätsvorgänge am Pylorus studiert. deren Nachweis alsErregungen, „als vom Pylorus kommende“ glückte. Das Elektrogastrogramm ist einephysikalische Methode die als solche nicht eine Krankheit diagnostizieren läßt, sondern nur biologische Veränderungen, die im physikalisch Faßbaren ein Äquivalent haben.

Für die Anregungen, die mir sowohl bei der Übernahme als auch bei der Durchführung dieser Arbeit zuteil wurden, sage ich Herrn Prof. Dr.Katsch hiermit meinen besten Dank.