Über die Bedeutung gasanalytischer Untersuchungen für die Diagnose kongenitaler Herzfehler (an der Hand zweier mitgeteilter Fälle)

Zusammenfassung

1. Es werden 2 Fälle von angeborenem Herzfehler beschrieben, wobei bei dem ersten ein großer Ventrikelseptumdefekt mit gleichzeitig bestehender Transposition der großen Gefäße, beim zweiten nur das Bestehen einer kleinen Septumlücke angenommen wird.

2. Der klinischen Diagnose werden die erhobenen gasanalytischen Befunde gegenübergestellt. Es fand sich bei beiden Fällen Hypoxämie des arteriellen bzw. Capillarblutes, herabgestzte Kohlensäurespannung der geschlossenen und offenen Alveolarluft, herabgesetztes Kohlensäurebindungsvermögen und bei einem Falle eine Andeutung von wahrer Acidose.

3. Die ausführliche Erörterung dieser Verhältnisse gestattet es, in die im speziellen Falle vorliegenden besonderen anatomischen und funktionellen Kreislaufverhältnisse einen tieferen Einblick zu gewinnen und so die klinischen Befunde zu stützen.

4. Es ergab sich bei Fall I eine eigenartige pulsatorische Bewegung des r. Herzrandes, die im Gegensatze zu der von Deneke beschriebenen mit der Systole des l. Ventrikels nicht synchron zu sein schien.

5. Bei demselben Falle zeigte sich auffallenderweise nach Körperbewegungen Halbierung des Herzrhythmus, der im Ekg. ein partieller Herzblock entsprach. Ein Zusammenhang dieser Erscheinungen mit der bei Bewegungen intensiveren Hypoxämie wird in Erwägung gezogen.