Zusammenfassung
1. Die Temperatur ist von 0–35° beim Frosch für die Größe des Gefäßquerschnittes indifferent. Höherliegende Temperaturen führen zu irreversiblen Veränderungen des Gefäßquerschnittes.
2. Temperaturkontraste zwischen Froschgefäßpräparat und Umgebung oder zwischen Präparat und Gefäßinhalt wirken als Reiz, wenn sie 5–10° oder mehr betragen. Beide Arten von Temperaturkontrasten haben gleiche Wirkungen.
3. Der Kältereiz löst Gefäßkontraktion aus, der Wärmereiz Dilatation. Beide Reaktionen klingen Vollständig ab: ihre Größe wird durch die Größe des Temperaturkontrastes bestimmt.
4. Kombinationen von Temperatur- und Adrenalinreaktionen haben je nach Art des Temperaturreizes Vergrößerung oder Verkleinerung der nicht kombinierten Reaktion zur Folge.
5. Adrenalin wirkt auf die Froschgefäße bei verschiedener Temperatur verschieden. Seine Wirkungsdauer ist bei 0° am größten und wird bis 35° immer kleiner. Die Größe der Wirkungen hat bei 18° ihr Maximum erreicht und nimmt mit steigender und fallender Temperatur ab.
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Guillery, H. Temperaturwirkungen am Froschgefäßpräparat und Beziehungen zwischen Adrenalinreaktion und Temperatur. Z. Ges. Exp. Med. 38, 274–288 (1923). https://doi.org/10.1007/BF02622950
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