Zusammenfassung
Im „Secretin“ — Extrakt der Duodenalschleimhaut — finden sich Stoffe, die vorübergehend den Nüchternwert des Blutzuckers bei Hund und Kaninchen herabsetzen und die Blutzuckerkurve bei intravenöser Glucosezufuhr (nachHofmeisters Methodik) abflachen.
Das fortlaufende Verhalten des Blutzuckers nach Traubenzuckergabe ist, wie in diesen Versuchen und besonders nach Peptonfütterung am Hund sich zeigt, allein betrachtet, nicht immer das beste oder auch nur ein korrektes Maß für die Zuckerverwertung im Organismus überhaupt und für dengesamten Kohlehydratstoffwechsel, als welches es jetzt vielfach, namentlich in der anglo-amerikanischen Literatur, angesehen wird.
Literaturverzeichnis
Über die Versuche, die von November 1920 bis April 1921 ausgeführt wurden. ist bereits auf dem 33. Kongr. f. inn. Med. kurz berichtet worden (Verhandl. d. dtsch. Ges. f. inn. Med., S. 324.) München: Bergmann 1921.
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Das Verfahren ist ähnlich dem vonStepp (unterStarling) angegebenen (II. of Physiol.43, 447); cf. auchLoeb undStadler l. c.
Vgl. dazuEge: Biochem. Zeitschr.87, 77. 1918;Cohen-Tervaert: Zeitschr. f. physiol. Chem.110, 41;Mertz, ib.: 111, 43, 1930, dessen Angabe betreffs Schwankungen der nötigen Kochzeit um 30 Sek. wir jedoch nicht beipflichten können. Vielmehr ist es erforderlich, folgende Zeiten für eine bestimmte Kochstärke, welche an jedem Orte mit Hilfe eines Gasdruckregulators (nachEge) einzustellen ist, festzulegen und genau einzuhalten: 1. die ganze Erhitzungszeit, 2. die Zeit bis zum Beginn des Kochens (Auftreten deutlicher Dampfblasen im Kölbchen), 3. die Zeit bis zum vollen Kochen (die Dampfblasen erfüllen das Kölbchen bis zum Rand). Für unsere Verhältnisse betrug 1. 1 Min. 15 Sek., 2. + 15 Sek., 3. 4 Min., die ganze Erhitzungsdauer also 5 Min. 30 Sek. Der Hals des Erlenmeyers zu 150 ccm aus Jenaglas muß ganz eng und die Löcher der kleinen Kugel am Ende des Destillationsrohrs, welches in die Flüssigkeit eintaucht, dürfen nur nach unten bzw. nach der Seite zu angebracht sein; andernfalls besteht Verspritzungsgefahr (cf.Chantraine: Inaug.-Diss. Bonn 1920 und Zentralbl. f. inn. Med. 1920, fernerHolbøll: B ochem. Zeitschr.113, 200). Entgegen manchen Literaturangaben müssen wir mitHolboll behaupten, daß die Methode einer großen Präzision (s. o.) fähig ist. Allerdings ist sie keine Methode für das klinische Laboratorium schlechthin, sondern erfordert für eden einzelnen eine wochen-bis monatelange Übung. Darin decken sich unsere Erfahrungen durchaus mit den AngabenRosenbergs, dessen Hinweis auf gelegentliche Verunreinigungen auch der pro-analysi-Präparate von KCl durch wahrscheinlich aus Filtrierpapier stammende Substanzen wir ebenfalls bestätigen (Arch. f. exp. Pathol u. Pharmakol.92, 157 1922).
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Das durch Peptonvergiftung nicht vermindert wird.
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Oehme, C., Wimmers, K. Wirkung von Duodenalschleimhautextrakten (Secretin) auf den Blutzucker. Z. Ges. Exp. Med. 38, 1–8 (1923). https://doi.org/10.1007/BF02622931
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