Zusammenfassung
1. Legt man auf eine nicht zu tief exkoriierte Hautstelle einen in gesättigter Dioxyphenylalaninlösung getränkten Gazetupfer, so läßt sich dadurch, nach einem längeren Kontakt, eine lokale, intravitale, makroskopisch sichtbare Pigmentbildung hervorrufen. Der anliegende Tupfer wird ebenfalls in ganz charakteristischer Weise verfärbt.
2. Dieser Vorgang ist spezifisch und kann nicht mit Hilfe von Adrenalin oder Tyrosin an Stelle des Dopa hervorgerufen werden.
3. Die AngabenB. Blochs über die wichtigsten Eigenschaften des Dopa als Pigmentmuttersubstanz konnten somit auch intravital völlig bestätigt werden.
4. Die Intensität der cutanen intravitalen Dopareaktion zeigt beträchtliche individuelle Schwankungen, welche eine systematische Diagnostik der Pigmentbereitschaft der Haut rechtfertigen.
5. Hierzu wurde ein colorimetrisches Verfahren ausgearbeitet, welches erlaubt, aus der Färbungsintensität der der exkoriierten Hautstelle angelegt gewesenen Dopatupfers die Intensität der Pigmentbereitschaft abzuschätzen. Die mit dieser Methode feststellbare Pigmentbereitschaft der Haut ist lediglich von der Wirksamkeit der spezifischen Oxydase abhängig.
6. Schließlich wurde eine einfache Theorie der Hautpigmentbildung und seiner hygiogenetischen Bedeutung kurz erörtert.
Literaturverzeichnis
Diese Zeitschr.5. 1916.
Dopa in Substanz verdanken wir der Liebenswürdigkeit des Herrn Doz. Dr.A. Fernau, Wien, welcher sie aus Vitia Faba rein darstellte. Es handelte sich um das natürliche 1-Dioxyphenylalanin. Es sei auch an dieser Stelle Herrn Doz.Fernau herzlichst für die bereitwillige Überlassung des kostbaren Präparates für unsere Versuche herzlichst gedankt.
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v. Gröer, F., Stütz, W. & Tomaszewski, J. Pharmakodynamische Untersuchungen an der lebenden Haut. Z. Ges. Exp. Med. 33, 147–160 (1923). https://doi.org/10.1007/BF02622740
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