Zusammenfassung
Es handelt sich um Untersuchungen an 40 normalen Personen bei körperlicher Arbeit. Es wurden gleichzeitig untersucht: 1. Die geleistete Arbeit am elektrischen Ergographen nach Knipping. 2. Die Sauerstoffaufnahme. 3. Gesamtumfang der Atmung.
Bei Untrainierten ist die Sauerstoffaufnahme im allgemeinen kardial begrenzt, eine Diffusionshemmung von seiten der Lungen ist nicht anzunehmen. Durch Sauerstoffatmung läßt sich die maximale Sauerstoffaufnahme bei den meisten Normalen nicht steigern, wohl aber durch Training. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um eine bessere Blutverteilung, indem die durch die arbeitenden Muskeln geleitete Blutmenge der Arbeit besser angepaßt wird. Es fand sich z. B. bei einem Ungeübten eine maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit von 1,31, die bei derselben Person nach längerem Training auf 2,31 stieg.
Übersteigt bei schwerer Arbeit der Sauerstoffbedarf die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit und ist die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit durch die Lungenleistung begrenzt, was allerdings bei Normalen nur selten der Fall ist, so zeigt sich, wenn man während der Arbeit von Luft auf Sauerstoff umschaltet, ein deutliches Sauerstoffdefizit. Die Atmung beruhigt sich dabei. Dieses pulmonal bedingte Gesamtsauerstoffdefizit wird noch deutlicher, wenn man beim Normalen durch Kompression von Thorax und Abdomen eine bestimmt charakterisierte Form von respiratorischer Insuffizienz schafft. Das dabei entstehende Sauerstoffdefizit ist quantitativ meßbar. Die höchste gefundene Steigerung war von 2040 ccm Sauerstoffaufnahme bei Luftatmung auf 3800 ccm Sauerstoffaufnahme bei Sauerstoffatmung.
Literaturverzeichnis
Ewig: Z. exper. Med. 51, 874 (1926).
Herbst: Dtsch. Arch. klin. Med. 162, 257 (1928).
Janssen, Knipping, Stromberger: Beitr. Klin. Tbk. 80 H. 3 (1932).
Knipping u. Moncrieff: Quart. J. Med., N. S. 1932 Nr 1, 1.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Hermannsen, J., Uytvanck, P. Einige Untersuchungen über die Kreislauf- und Lungenleistung bei schwerer Arbeit. Z. Ges. Exp. Med. 88, 279–288 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02622691
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02622691