Zusammenfassung
1. In Berücksichtigung des gegenwärtigen Standes des Schilddrüsenproblems haben wir zunächst die Frage studiert, unter welchen Bedingungen erfolgt eine Jodbindung im Organismus.
2. Modellversuche an Phenol-Wasser-Systemen und an Serum ergaben übereinstimmend:
-
a)
die Bindung des Jods ist eine Funktion derp H. Im Speziellen zeigt sich, daß im sauren Gebiet die adsorptive, im alkalischen die chemische Jodbindung vorherrscht. Die adsorptive Bindung ist außerdem abhängig vom Dispersitätsgrad des Eiweißes.
-
b)
bei gleichemp H und gleichem Dispersitätsgrad ist die Jodbindung außerdem noch beeinflußbar durch die qualitative Zusammensetzung des Ionenmilieus.
3. Vorliegende Ergebnisse sind geeignet, neues Licht auf die Bindungsverhältnisse des Organismus im gesunden und kranken Zustand zu werwerfen und bringen gleichzeitig einen Beitrag darüber, wie man sich das quantitativ so verschiedene örtliche Vorkommen des Jods in der Natur zu erklären hat.
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Jezler, A. Versuche über Jodbindung. Z. Ges. Exp. Med. 46, 486–499 (1925). https://doi.org/10.1007/BF02621028
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