Zusammenfassung
Es wurde die spezifisch dynamische Wirkung der Nahrung bei ganz kleinen und bei großen, fast erwachsenen Kindern untersucht. Die Kinder, an Zahl 18, standen im Alter von 3–15 Jahren, ihr Gewicht lag zwischen 12 und 60 kg. Die verabreichte Nahrungsmenge war bei allen Kindern die gleiche, nämlich 325 ccm Kuhmilch.
Die Umsatzsteigerung im Anschluß an diese Nahrungszufuhr stieg mit der Größe des Kindes stetig an. Die gefundenen Unterschiede waren sehr bedeutend, beim kleinsten Kind betrug die spezifisch dynamische Wirkung weniger als eine Calorie, bei den größten Kindern 20, ja selbst 33 Calorien.
Die spezifisch dynamische Wirkung ist weit weniger eine Eigenschaft des Nahrungsstoffes, als vielmehr eine Reaktion oder Stellungnahme des Organismus auf Nahrungszufuhr.
Die Ursache des Unterschiedes in der Größe der spezifisch dynamischen Wirkung bei Kleinkind und großem Kind bzw. Erwachsenen liegt im reagierenden Organismus. Ob und wieweit Wachstum bzw. Körpermasse für diesen Unterschied verantwortlich sind, läßt sich aus unseren Versuchen nicht entscheiden.
Auch mit kurzfristigen Gaswechseluntersuchungsmethoden (Krogh) läßt sich die gesamte Wärmebildung, welche im Anschluß an die Nahrungszufuhr auftritt, annähernd quantitativ erfassen. Zeichnet man die in kurzen Intervallen erhobenen Einzelbestimmungen in ein Koordinatensystem ein, so schließt ihre Verbindungslinie mit der Linie des Grundumsatzes eine Fläche ein, aus deren Ausdehnung man die Wärmemehrung in Kubikzentimetern Sauerstoff bzw. in Calorien errechnen kann.
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Helmreich, E. Die spezifisch dynamische Wirkung der Nahrung im Kindesalter. Z. Ges. Exp. Med. 46, 40–45 (1925). https://doi.org/10.1007/BF02621000
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